Zwischen Czorneboh und Hochstein

Aufstieg

Wir haben Urlaub. Da die Zeit auch für einige Arbeiten in Haus und Garten genutzt werden soll, machen wir heute nur eine kleine Wanderung. Sie beginnt in Cunewalde, wo wir zum Czorneboh aufsteigen. Von dort gibt es einen gemütlichen Kammweg zum Hochstein. Hier machen wir die Erfahrung, dass nach den abgeholzten monotonen Fichtenwäldern, die nun nicht mehr existieren und denen wir nachtrauerten, etwas viel besseres entsteht. Ein Artenreichtum ist jetzt zu bewundern, der nach nur drei bis vier Jahren von der Kraft der Natur zeugt. Hirschholunder, junge Buchen, Vogelbeere, Fingerhut, Tollkirsche, Rote Lichtnelke, Ginster, verschiedene Kleesorten- Schmetterlinge wie der Pantherspanner, Tagpfauenauge, WaldbrettspielTausendfüßer, Wildbienen… hätte es im Fichtenwald nie gegeben. Insofern fangen wir an, uns mit dem Borkenkäfer und Buchdrucker zu versöhnen, nicht zuletzt wegen der schönen Aussichten, die es nun gibt.

lichter Buchenhain
Panterspanner
die Fichten sind weg
Czornebohbaude
Aussichtsturm auf dem Czorneboh
Blick in die Niederlausitzer Ebene
Margeriten
kurz vor dem Hochstein
die Felsen auf dem Hochstein dienten vermutlich einst als slawische Kultstätte
Das Studium von Gipfelbüchern ist sehr oft erheiternd
auf der anderen Kammseite eröffnet sich der Blick auf Zittauer- und Lausitzer Gebirge sowie den Bieleboh (vorn rechts)
André bewundert das blühende und duftende Nordische Labkraut (Vermutung)
Schwarze Tollkirsche
Rote Lichtnelke

Bieleboh- Hochstein- Czorneboh

Eigentlich wollten wir heute bei Böhmisch Leipa wandern gehen. Der erstaunte Blick auf die Wetter-App heute morgen zeigte jedoch, dass aus 11 Stunden Sonne ohne Regen in der Vorhersage gestern plötzlich 1 Stunde Sonne mit 80% Regenwahrscheinlichkeit wurden. Da lohnt sich die Anfahrt ins Tschechische dann doch nicht. Spontan entschieden wir uns, mal wieder in der Oberlausitz zu wandern. Wir starteten am Wanderparkplatz am Bieleboh, liefen zum Kötzschauer Berg, über Halbau hinauf zum Hochstein und auf den Kammweg hinüber zum Czorneboh. Nach einem Radler mit Zupfkuchen in der Baude ging es über Cunewalde zurück zum Ausgangspunkt. Knapp 19 km haben wir absolviert. Nass geworden sind wir auch, ein Graupelgewitter und diverse Regenschauer waren im Programm.

Start am Wanderparkplatz an Bieleboh, warum hier dermaßen insektenunfreundlich die Feldränder gemäht werden versteht nur der LPG-Vorsitzende…
Blick aufs weit entfernte Zittauer und Lausitzer Gebirge
die neue Kamera muss getestet werden…
Gerstenfeld vor Halbau
Margeritenwiese- unsere eigene Wiese ist dieses Jahr seltsamerweise fast Margeritenfrei
Gehöft in Halbau
umgestürzte nasse Bäume, nicht optimal zum Wandern
Felsen auf dem Hochstein
hinter der Czornebohkette gibt es nur noch flaches Land mit Kiefernwäldern, Tagebauen und Kraftwerken- meine Heimat
Picknick
es gibt sie noch, die blühenden Wiesen, wenn auch viel seltener als in Böhmen
Gipfel des Czorneboh mit Gipfelfelsen- „dank“ Borkenkäfer seit langer Zeit mal sichtbar
Czornebohbaude
Aussichtsturm auf dem Czorneboh, der nächste Regen kündigt sich an
da hinten auf dem kleinen Berg (Bieleboh) steht unser Auto
André am Cunewalder Wasser. Im dahinter liegenden Gasthof „Blaue Kugel“ war ich vor 42 Jahren mal zur „Disko“. 🙂 Ich war mit meinem Schulfreund mit dem Moped nach Cunewalde zu seinen Verwandten in den Urlaub gefahren, mein erster „eigener Urlaub“… 🙂
schön restauriertes Umgebindehaus in Cunewalde
Blick zurück zur Czornebohkette

Kuckauer Skala

alte Eichen hinter Klostermauern

Der „Skalen“ gibt es in der Oberlausitz viele. Das sind felsbesäumte Durchbruchstäler, welche von Bächen in den Granit geschnitten wurden. Das Wort „Skala“ kommt aus dem sorbischen und bedeutet Felsen. Häufig findet man in ihrer Nähe „Schanzen“, was wiederum ringwallartige slawische Befestigungsanlagen sind, die sich oft an exponierter Lage befinden. Heute besuchen wir die uns bis dahin völlig unbekannte Kuckauer Skala mit der Kuckauer Schanze. Sie liegen in der Nähe von Panschwitz-Kuckau, deren Kloster und Klosterpark einige Bedeutung für uns haben. Das Klosterwasser hat ein kleines Durchbruchstal mit Felsabhängen geschaffen. Weiter oben liegt die Schanze. Direkt auf der Schanze befindet sich das Haus Emmaus, welches heute von der Pfarrei als Ferienhaus für Familienfeiern gemietet werden kann.

Parkanlagen am Kloster
am Klosterwasser
Abteikirche des Klosters
Klosterhof
was dieser Süßigkeitenwagen im Klosterhof wohl soll…
kleine Kapelle auf einem Felsen
Blick in die (verschlossene) Kapelle
Viele Anwohner haben religiöse Denkmale in ihren Gärten
in der Kuckauer Skala
Felsen in der Kuckauer Skala
Tafeln am Haus Emmaus auf der Kuckauer Schanze
Picknick am Grillplatz, dahinter Haus Emmaus
Wehr am Klosterwasser

Runde um Jauernick-Buschbach

Start am Berggasthof Jauernick

Eigentlich hätten wir wieder in Tschechien wandern gehen können, nachdem der kleine Grenzverkehr wieder erlaubt ist. Aber geplant ist geplant, und so fahren wir nach Jauernick-Buschbach. Dieses kleine Dorf liegt idyllisch am Kreuzberg (356,7 m) unweit von Görlitz oberhalb des Bertsdorfer Sees. Vor immerhin 1.054 Jahren wurde es erstmals urkundlich erwähnt. Wir starten am Berggasthof und wandern talwärts bis zum Aussichtsturm Neubertsdorfer Höhe. Von hier hat man einen wunderbaren Blick auf den 8 Jahre alten See, der 2013 aus dem gefluteten Braunkohle-Tagebau Bertsdorf entstand. Mit 960 ha Fläche und 72 Metern Wassertiefe ist er einer der größten Seen Sachsens. Der Blick geht heute bis zum Isergebirge, zum Jeschken (Ještěd) und Zittauer Gebirge bis hin zum Oberlausitzer Bergland. Durch das renaturierte Kippengelände laufen wir bis zum Libellenteich und besteigen anschließend den Schwarzen Berg, einer 390 Meter hohen Vulkankuppe unweit von Jauernick. Der Gipfel bietet leider keine Aussicht. Die Hänge sind jedoch bestanden mit Maiglöckchen und allerhand anderen Frühlingsblühern. Auf dem Gipfel befindet sich eine wichtige Station 1. Ordnung der Königlich-Sächsischen Triangulation, obwohl sich der Gipfel damals schon in Preußen befand. Zurück in Jauernick besteigen wir den Kreuzberg, wo es ein Picknick gab. Nach der Dorfbesichtigung ging es wieder heim. 10,7 km lang war die Wanderstrecke.

Aussichtsturm Neubertsdorfer Höhe
Aussicht auf den Bertsdorfer See, dahinter liegt Polen
Blick in Richtung Lausitzer Gebirge/Zittauer Gebirge
Jauernick-Buschbach mit Landeskrone, dem Hausberg von Görlitz
Wassertropfen auf Lupinenblatt
Aurorafalter
der Raps blüht
Weg zum Schwarzen Berg
Blick nach Friedersdorf (Markersdorf)
steiler Aufstieg zum Gipfel
Triangulationssäule auf dem Gipfel des Schwarzen Berges
Jauernick-Buschbach
Löwenzahnwiese mit Landeskrone im Hintergrund
etwas getrübte Sicht zum Isergebirge
Ackerstiefmütterchen
dieser Hausbesitzer in Jauernick mag das Detail 🙂
Blechmann am Gipfelkreuz des Kreuzberges
links die katholische Kirche St. Wenzeslaus, rechts die evangelische Bergkapelle
reich verziertes Portal von St. Wenzeslaus
wir haben nicht geklopft
André inspiziert den Schließmechanismus des Kirchhoftores
Wanderschuhe gratis
Trackaufzeichnung

Frühlingswanderung zum Drohmberg

Wir sind in der Oberlauitz und erleben quasi einen zweiten Frühling. Während in Berlin und Umland schon alles grün ist und die Obstbäume blühen, geht hier der Frühling gerade richtig los. Selbst die Buschwindröschen stehen noch in voller Blüte. Wir wollen in einer bislang für uns in großen Teilen unbekannten Gegend wandern. Wir starten in Klein-Kunitz (Chójnička) und laufen zunächst in südöstlicher Richtung durch Granitsteinbrüche, die wir als einzige schon einmal im Rahmen eines tollen Geocaches erforscht haben. Ist viele Jahre her, da musste man viel mit Seilwinden arbeiten und in Lost Places herumsuchen. Über die Pilitzhöhe geht es nach Großkunitz (Chójnica) und wir laufen weiter auf Panoramawegen bis zum Mehlteuerberg. Auf dem Gipfel liegt ein alter umgestürzter Stein, auf dem „Ferdinand-Höhe“ eingemeißelt ist. Die Bergkuppe war übersäht mit Buschwindröschen, noch nicht blühenden Maiglöckchen und Mondviolen. Dann ging es 150 Meter talwärts mit schönen Ausblicken auf das über tausendjährige Bautzen (Budyšin) bis hinab in die berglose Ebene der Niederlausitz. Über Binnewitz (Bónjecy) erklommen wir den Gipfel des Drohmberges (Lubin). Hier oben warten der Sage nach 7 sorbische Könige auf den Tag, dass ihr Volk sie zur Hilfe ruft im Kampf gegen die Deutschen. Dann war nur noch Genusswandern angesagt. Bergab ging es mit herrlichen Blicken zum Bieleboh, ins Zittauer Gebirge bis hin zum Tanneberg (Jedlová) in Tschechien. Nach moderaten 10,2 km waren wir wieder am Ausgangspunkt.

dieser alte Holzkran am Steinbruch war einst Teil eines abenteuerlichen Geochaches
auf Großkunitzer Fluren
Großkunitz
Mordstein an der Roten Mühle; hier wurden 1859 der Weber Karl Gottlieb Wendler und der Bauer Karl Traugott Heinze vom Windmüller Rothe vom Schafberg erschlagen und ausgeraubt…
Über Wiesen zum Mehltheuerberg, durch die Baumlücke erkennt man Bautzen
Löwenzahn
Mondviole am Mehltheuerberg
Buschwindröschen auf dem Mehltheuerberg
was denn nun? Mehltheuerberg oder Ferdinandhöhe???
Bautzen herangezoomt, in der Mitte der Simultandom St. Petri
Binnewitz mit dem Braunkohlekraftwerk Boxberg am Horizont in der Ebene
Birkenallee zum Drohmberg
neu aufgestellte Granitstele im Wald, deren Zweck wir nicht herausfanden
Drohmberggipfel
Abstieg vom Drohmberg
herrliche Aussichten „dank“ Borkenkäfer
Abstieg
der Ausgangspunkt in Kleinkunitz kommt in Sicht
Dorfidylle in Kleinkunitz
Trackaufzeichnung