Ziemlich lange waren wir nicht im Zittauer Gebirge wandern, heute war es wieder einmal so weit. Wir fahren mit Bahn und Bus von Neusalza zur Teufelsmühle Oybin und steigen zum Töpfer auf. In der Bergbaude essen wir etwas Deftiges zu Mittag und wandern weiter zur Böhmischen Aussicht. Am Leiteraufstieg zum Scharfenstein erinnere ich mich an meinen Großvater, der hochbetagt trotz einiger Schwierigkeiten hier bei einem Ausflug hinaufgekraxelt ist. Über die Große Felsengasse und das Kammloch steigen wir zum Hochwald auf. Auf dem Hochwaldturm war André noch nie, also nutzen wir heute die Gelegenheit. Die Niederlausitz, das Isergebirge, Riesengebirge, Jeschken und das Lausitzer Gebirge liegt uns heute zu Füßen bei guter Sicht. Über Hain und Johannisstein steigen wir nach Qybin ab, wo wir mit der Dampf-Schmalspurbahn nach Zittau fahren. Hier treffen wir meinen Freund Lothar aus Hochschulzeiten und trinken ein Bier auf die alten Zeiten. Schön war es in Zittau, beim Wandern durch die uralten Gassen kamen viele Erinnerungen hoch. Mit dem Trilex geht es dann zurück nach Neusalza.
Schlagwort: Zittauer Gebirge
Pfaffenstein
Das Wetter ist sehr instabil, weshalb wir eine Wanderung in näherer Umgebung machen wollen. Wir fahren zum Wanderparkplatz „Forsthaus Lückendorf“ und stellen dort das Auto ab. Über das Weißbachtal und den Kaisergrund (Krásný důl) steigen wir auf schmalen, selten begangenen Wegen zum Pfaffenstein (Popova skála) auf. Unterwegs entdecken wir eine lustige keulenförmige Felsformation, deren Namen ich nicht ermitteln konnte. Natürlich fing es auf dem Aussichtsfelsen an zu regnen und die Aussicht war mies. Der Abstieg ins Weißbachtal erfolgte dann über den Lindenberg (Sedlecký Špičák). Auf sächsischer Seite stiegen wir zu den Resten der Burg Karlsfried auf. Dann ging es weiter zum Zigeunerberg, an dessen Abhang ein wenig bekannter Mühlsteinbruch liegt. Hier haben wir einen unserer eigenen Geocaches kontrolliert. Einen kräftigen Gewitterschauer haben wir trocken in Binis Hütte (ein überdachter Rastplatz) verbracht. Dann ging es schnell durch den tropfnassen Wald und über aufgeweichte Wege zurück zum Auto. Unterwegs trafen wir auf viele dreckverschmierte Radfahrer, denn gleichzeitig fand der Malevil-Cup statt. Dieser ist einer der traditionsreichsten Rad-Marathons der Tschechischen Republik und wird bereits zum 24. Mal grenzüberschreitend ausgetragen.
Auf den Spuren von Schwester Agnes
So manch einer von den Jüngeren oder Nicht-Ossis wird sich jetzt fragen: Häh, Schwester Agnes? Ja, das war ein sehr erfolgreicher Fernsehfilm aus dem Jahre 1975, in welchem die von mir sehr geschätzte Volksschauspielerin Agnes Kraus die Hauptrolle inne hatte. Der Film spielte in Krummbach, einem fiktiven Ort, der sich aus Sequenzen von Dörfern des Zittauer Gebirges zusammensetzte. Waltersdorf, wo wir heute unsere Wanderung starten, spielte eine zentrale Rolle im Film. Agnes mit ihrem Berliner Dialekt hatte es nicht leicht mit den sturen Einheimischen. Es hat sich hier „Fremden“ gegenüber also nichts geändert. Wir starten an der Kirche und laufen zur Sängerhöhe. Von dort über die Wiesen geht es querfeldein bis zum Ottoberg und weiter zum Dreiecker (Trojhran). Dieser historische Grenzpunkt markiert das Dreiländereck der Herrschaften von Rumburg, Reichstadt und Zittau. Heute verläuft hier die Landesgrenze zwischen Sachsen und Tschechien. Auf dem Kamm entlang laufen wir bis zum Lauschefuß, wo es dann steil bergauf kraxelnd zum Vulkangipfel hinauf geht. Die Lausche ist mit 793 Metern der höchste Berg des Zittauer Gebirges. Seit ein paar Wochen kann man hier auf einen neu errichteten Aussichtsturm steigen, was viele Menschen anlockt. Auf Nebenwegen bergab geht es zurück zum Ausgangspunkt.
kurze Hochwaldrunde
Eigentlich sollte die Runde heute etwas länger werden. Dunkle Wolken ließen uns die geplante Runde verkürzen. So starteten wir am Kammloch und liefen erst einmal in Richtung Forsthaus Nr. 6. Am Hang des Hochwaldes, im Tschechischen Hvozd genannt, liefen wir am Südhang entlang bis zum Aufstiegsweg entlang der Grenze zum Südgipfel. Auf 749,5 Metern Höhe gab es ein Radler, welches ähnlich trübe war wie die Aussicht. Über den Gipfel verläuft die Staatsgrenze. Früher gab es hier eine böhmische und eine sächsische Baude. Nur die sächsische ist noch übrig. Wir steigen entlang des Grenzweges ab nach Hain und wieder hinauf zum Johannisstein (Jánské kameny). Hier stehen im Gegensatz zu vielen anderen Gipfeln der Gegend sowohl auf böhmischer als auch auf sächsischer Seite noch die Grenz-Bauden, welche hier leider nicht mehr zur Einkehr dienen. Da dunkle Wolken Regen ankündigen brechen wir hier ab und wandern über Ankohrweg und Weberweg zurück zum Kammloch.
Runde um Lückendorf
Wir starten heute am Wanderparkplatz Forsthaus Lückendorf und wandern zunächst zur Fuchskanzel. Über die Uhusteine ging es zwischen der Sächsischen und der Böhmischen Dianawand hindurch. Hier haben sonst die Kletterer hier ihr Revier. Heute waren wir allein. Wir laufen weiter zur Burgruine Karlsfried und weiter teils querfeldein auf den Gipfel des Heideberges. Ungewohnte Aussichten in das Zittauer Becken eröffnen sich uns, Borkenkäfer haben auch was Gutes. Am Geocache „Mühlstein“ machen wir eine Kontrolle und spendieren ein neues Logbuch. Das alte hatte schon 11 Jahre auf dem Buckel. Ein alter und so gut wie unbekannter Mühlsteinbruch mit herumliegenden Mühlsteinrohlingen hat mich damals auf die Idee gebracht, hier eine Dose zu legen. Nach 8,3 km sind wir wieder zurück am Ausgangspunkt. Anschließend hatten wir noch etwas Zeit für einen Spaziergang durch Zittau.