Runde durchs Böhmische Niederland

 

Böhmisches Niederland ist ein recht sperriger Begriff für den Landstrich, der den nördlichsten Teil der Tschechischen Republik darstellt. So wird der nach Sachsen hereinragende Zipfel wohl von keinem genannt. Unter „Schluckenauer Zipfel“ kennt ihn hier jeder.
Die Gegend ist dünn besiedelt, nach der Vertreibung der Deutschen hat man es nie geschafft, hier die ursprüngliche Bevölkerungsdichte zu erreichen. Heute lebt hier nur ein Siebtel der ursprünglichen Einwohner. Glücklicherweise ist es bis Prag nur 2 Stunden Fahrt, und so haben viele Hauptstädter den schönen Landstrich entdeckt und aus den alten ländlichen Anwesen Wochenenddomizile gemacht, teilweise wunderschön restauriert. Und die Tschechen endecken nicht nur die Landschaft, entwickeln auch eine Beziehung zur Landschaft und seiner alten Kulturgeschichte. Immer mehr Kleindenkmale wie Wegkreuze, Kapellen, Kirchen und Martersäulen werden nach Jahrzehnten Vandalismus oder im besten Fall Vernachlässigung renoviert und machen Lust aufs Entdecken.
Über die „Fuge“, einer nahe Neusalza tief nach Sachsen hineinragenden schmalen Landzunge, wo einst das böhmische Dorf Fugau existierte, aber in den Sechzigern geschliffen wurde, fuhren wir nach Königshain (Královka), wo ein Cache zu finden war. Von hier ging es weiter über die Wiesen nach Hainspach (Lipová u Šluknova), wo wir im Restaurant „Zum Wilddieb“ (Restaurace U Pytlák) etwas aßen und weiter zum Annaberg (Anenský vrch) mit seiner Wallfahrtskapelle samt Kreuzweg. Über Lobendau (Lobendava) und Hilgersdorf (Severní), dem nördlichsten Dorf Tschechiens, führte der Weg zurück nach Sachsen.

die Spree ist auf ca. 1000 Meter Grenzfluss zu Tschechien, hier bei Fugau

 

Martersäule mit dem Bild der schmerzhaften Mutter Gottes, erst vor knapp einem Jahr wiederentstanden

 

Prachtnelke (???), die Wiesen waren voll davon

 

Habichtskraut

 

Wegstöckel
ein hübscher Distelfalter

 

man muss viel trinken bei diesen Temperaturen!

 

Garten Getsemane auf dem Annaberg

 

Teile des Kreuzweges auf dem Annaberg

 

Blick auf Lobendau

 

Kapelle der Heiligen Anna

 

uralte Grabsteine an der Kirche Lobendau

 

filigraner Engel, der stürmische Zeiten überdauerte

 

Kirche der Jungfrau Mariä Heimsuchung Lobendau
Rhododentrongarten in Steinigtwolmsdorf
unsere Runde heute

Radrunde durch den Schluckenauer Zipfel

Hänscheberg mit gelbem Kleid

Allein in Neusalza, André ist für eine knapp eine Woche nach Osch geflogen. Eine Radrunde mit Geocachen habe ich mir vorgenommen. Über Königswalde (Království), Waldecke (Valdek) und Neu Ehrenberg (Nové Křečany) zur Mandauquelle, und von dort über Gärten (Zahrady) am Rauchberg (Dymník) vorbei nach Rumburg (Rumburk) und Georgswalde (Jiříkov) über den Hempel zurück nach Neusalz. 5 Geocaches standen schließlich auf der Fundliste.

Blick auf Schluckenau

Kriegerdenkmal am Jüttelberg (Jitrovník)

alter verfallener Kreuzweg

freundliche Pferde wiehern zum Abschied
zwischen Waldecke und Neu Ehrenberg

Spitzwegerich

Umgebindehaus

Wegkreuz im nicht mehr existierenden Ort Lerchenfeld

von Fern grüßt der Tannenberg (Jedlová)

sehr enger Wanderwegdurchgang (mit Cache)
Schwedensäule in Georgswalde

Friedersdorf

Wanderung zum Irichtberg

Tolle Eingangstür in Kreibitz

Zum Irichtberg (Spravedlnost) sollte heute eine Wanderung gehen. Dieser sagenumwobene Berg, an dessen Fuße sich einst die Richtstätte der Stadt Kreibitz (Chřibská) befand, ist einer der typischen Vulkankegel Nordböhmens mit Basaltspitze, von denen man zumindest in Falle des Irichtberges Aussicht nach Süden hat. Eine Vielzahl von seltenen Pflanzen findet man hier, im Moment blüht die Mondviole in weiten Teppichen um den Gipfel. Früher trieb hier der Spuckgeist Hörndl sein Unwesen, aber der ist irgendwann vertrieben worden.
Wir starteten die Wanderung auf dem Markplatz in Kreibitz, liefen zum Irichtberg und machten einen weiten Bogen im Uhrzeigersinn zurück. Auf dem Friedhof in Kreibitz bestaunten wir uralte Gräber und schmunzelten über zahlreiche Inschriften mit Berufsbezeichnungen, die es wohl so nie gegeben hat.

typisches Blockhaus

Wegstöckel auf dem Weg zum Irichtberg

Aufstieg

Haus in Fuchsbleiche (Liščí
Bělidlo)

André kurz vor dem Irichtgipfel

Gipfelaussicht, leider bewölkt

Mondviolen
Wolfsmilch

Irichtberg in der Sonne

Wiese mit Aussicht, links hinten der Rosenberg

Waldarbeiten

wegloses Gelände

einsame Birke

Weg nach Kreibitz

Kreibitzer Kirche
eine der seltsamen Berufsbezeichnungen

auf dem Friedhof, zugewachsenes Grab

Engel mit Krone

uraltes Grab

ein recht ungewöhnliches Auge der Vorsehung

was für eine Heldengeschichte!!!

Rathaus Kreibitz (mit Restaurant)

Ostern auf den Mittenberg

Heute vormittag sind wir nach Nieder Preschkau (Dolní Prysk) gefahren, um wieder mal auf den Mittenberg (Střední vrch) zu wandern. Es ist einer der genialsten Aussichtsberge des Lausitzer Gebirges, mit Rundumblick u.a. bis zum Elbsandsteingebirge, ins Böhmische Mittelgebirge, Zittauer Gebirge, Isergebirge und Jeschkengebirge. Die markantesten Kegelberge Nordböhmens liegen einem hier zu Füßen. Das allerbeste ist hierbei, dass der Mittenberg trotz aller Vorzüge ziemlich unbekannt ist, und man so Gipfel und Aussicht für sich allein hat.
Als Gast hatten wir André’s Mutter dabei. Zwar schien die Sonne, aber der Wind fegte doch recht ungemütlich über den Gipfel. Die Fernsicht war heute mittelprächtig, immerhin besser als unser letzter Aufstieg im Nebel. Im Restaurace „Albena“ gab es ein original böhmisch Mittagessen mit Kuttelsupe (nicht jedermanns Sache aber sehr schmackhaft), Käseschnitzel und Kozel-Bier.

wenn man schon an Riedels Höhle vorbei kommt, kann man auch mal rein…

Aufstieg die alte Eichenallee entlang

unbekannter Frühlingsblüher

Baumpilze

die letzen meter vorm Gipfel
Panorama
Abstieg

Restaurace Albena in Nieder Preschkau (Dolni Prysk)

Runde über die Lausche und Neu-Brasilien

„unsere“ Bank am Lausche-Westhang

Wir sind wieder mal in Neusalza und nutzen das schöne Wetter zum Wandern. Heute war das Zittauer Gebirge mit seinem höchsten Gipfel, der Lausche (793 Meter), unser Ziel. Während sich bis auf 500 Meter kein Schnee mehr zeigte, war es weiter oben halbwegs winterlich. Der Abstieg erfolgte über Jägerdörfel/Myslivny, um in der Chata Luž ein böhmisches Bier zu trinken und etwas zu essen. Über Neu-Brasilien und „Wache“ wanderten wir wieder zurück zum Ausgangspunkt in Waltersdorf. Neu-Brasilien war eine „Einschicht„, die im wesentlichen aus einer ungünstig gelegenen Baude bestand, die wegen mangelnder Gästezahl bereits nach 5 Jahren 1934 verkauft werden sollte, sich jedoch keinen Käufer fand. Heute sind nur noch einige Mauerreste davon zu sehen. 

Mütze nicht vergessen!

einer der wenigen Farbtupfer

keiner zu Hause

erster Schnee, Nordhang

Blick auf Waltersdorf

Aufstieg zur Lausche

Lauschegipfel mit Resten der ehemaligen deutsch-böhmischen Bergbaude

Grenzstein im Schnee, unten ist alles grau
böhmische Kegelberge, rechts der Tannenberg

Abstieg

Jägerdörfel

Jägerdörfel

Wiese am Lauschehang

Weg nach Neu-Brasilien, Bachüberquerung

Reste der Baude