Heute ziehen wir in unsere neue Unterkunft in Puntagorda um. Da passt es, hier eine Rundwanderung zu machen. Wir steigen 730 Meter ab zum Puerto de Puntagorda. Dort baden wir kurz im Meereswasserpool und begeben uns auf den schweißtreibenden Aufstieg. Man merkt doch, dass man keine 20 mehr ist. Zudem scheint die Sonne und nur ein paar Bananen- und Avocadoplantagen spenden etwas Schatten. Da nach Abschluss der Wanderung noch Zeit ist, suchen und finden wir einen Mystery-Cache in der Nähe. In der neuen Unterkunft werden vor von der Besitzerin samt Hund superfreundlich aufgenommen. Wir haben eine kleine separate Ferienwohnung mit allen Annehmlichkeiten. Hier lässt es sich 7 Tage aushalten. Anschließend fahren wir nach Santo Domingo de Garafía, wo gerade ein Fest stattfindet und der ganze Ort in Bewegung ist. Abends gibt es im Restaurant nahe der Unterkunft endlich kanarischen Eintopf und Ziegenfleisch, So kann es weitergehen.
Schlagwort: Kanaren
im heißen Süden
Da wir morgen die Unterkunft wechseln und weiter in den Norden ziehen, sollte es heute noch einmal der äußerste Süden sein. Fuencaliente war mein Wunsch. Hier gibt es eine jungen Vulkan, der 1971 ausbrach und bei unseren ersten Besuchen vor 25 Jahren noch mit fühlbar heiße Erdspalten und Schwefelgeruch daherkam. Davon ist heute nichts mehr zu spüren. Es gibt den alten Geheimtipp um Fisch zu essen am Punta Larga nicht mehr, einen urigen Kiosco. Dort musste man bei hoher Brandung die Beine heben, um keine nassen Füße zu bekommen, und wo der Fisch links und rechts 15 cm über den Tellerrand ragte. Mit meinen Eltern und Schwiegermutter waren wir letztmalig vor 16 Jahren dort, da gab es schon eine schmale Asphaltstraße und nicht mehr die abenteuerliche Piste wie zuvor. Etwas oberhalb gibt es jetzt einen neuen Kiosco, der ganz gut ist, nur halt nicht mehr so urig. Die Chopitos waren jedenfalls sensationell. Unsere moderate Wanderung führe uns heute vom Faro hoch auf 450 Meter durch die Weinfelder, von denen man annehmen müsste, dass hier nichts wachsen kann. Unwirtlichste Bedingungen in trockener Lavawüste und ständiger Passatwind, wie kann das möglich sein? Ein kleines Wunder, und der Wein ist wirklich vorzüglich, wie wir wissen. Wir klettern auf den Vulkan Teneguia, und erinnern uns an Helgard, wie sie hier auf dem Gipfel saß und mit ihrer Höhenangst kämpfte. Über Lavagrushänge ging es wieder zurück zum Ausgangspunkt.
La Punta – Torre del Time – El Jesus und zurück
Heute war die ausgesuchte Wanderung von La Punta auf dem El Time- Bergrücken bis hoch zum Torre del Time schwerer als gedacht. Das war ein ganz schöner Ritt von 520 Meter auf 1.160 Meter bei Sonne und trockener Luft fast ohne Schatten. Entschädigt wurden wir durch gigantische Ausblicke weit ins Ariadnetal und tief hinunter in den Barranco de las Angustias, der den Ausgang der riesigen Caldera Richtung Tazacorte darstellt. Am Torre del Time fanden wir einen Rätselcache, dessen Lösung durch meinen Kollegen Christian schon lange vorher erfolgte. Guter Junge! 🙂 Durch Kiefernwald und die dörfliche Landschaft von El Pinar nach El Jesus ging es dann zurück zum Ausgangspunkt. Nachmittags wagten wir zu ersten Mal den Sprung ins kühle Nass. Mit 20 Grad ist der Atlantik immer noch recht warm. Die immense Brandung ließ in den Tagen zuvor kein Schwimmen zu, heute war die erste „ruhige“ See mit maximal 2 Meter Wellenhöhe. Belohnung am Abend: Paella und eine Flasche roter Inselwein.
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Jedey – Volcán Tajuya
Heute wollen wir es etwas ruhiger angehen. 7,9 km und 500 Höhenmeter müssen reichen. Wir haben verschlafen, da es heute morgen ungewöhnlich ruhig war. Wir wohnen in einer Ferienwohnung in einem Appartmentblock in Puerto Tazacorte und leben quasi „mittendrin“. Das heißt zum Beispiel, dass gegenüberliegende Türen verschiedener Wohnungen offen stehen und man brüllend miteinander kommuniziert. Irgendwie witzig. Alle sind aber sehr freundlich zu uns. Wir fahren nach dem Frühstück nach Jedey und dann eine schmale Straße bergauf zum Ausgangspunkt der Wanderung. Nach dem Start merkten wir, dass die Wanderung gar nicht so ohne ist. Kurz zwar aber dementsprechend steil im Aufstieg. Und das auf Lavagrushängen, wo man einen Meter vorankommt und einen halben zurück rutscht. Auf halber Strecke beobachten wir Paraglider beim Starten. Das wäre ja nix für mich… Am Krater des Vulkans Tajuya gab es einen Cache zu finden, eine sehr schöne Stelle dafür. Die Aussicht war heute getrübt, hochliegende Wolken verschleierten ab Mittag den Himmel. Es ging noch 200 Meter höher und auf Forststraßen wieder zurück zum Ausgangspunkt. Da noch Zeit war, besuchten wir nach so langer Zeit wieder einmal den Strand Charco Verde, an dem wir früher oft baden waren. Damals naturbelassen, heute touristisch ausgebaut. Na ja. Das eine will man, das andere kriegt man… Ein fantstischer Wolfsbarsch (wieder mal, Dorade war aus) und eine Seezunge in einem Kiosco in El Remo rundeten den Nachmittag ab.
Weihnachten nicht im Dschungel
Den diesjährigen „Heiligen Abend“ verbringen wir nicht im Dschungel sondern machen eine ausgedehnte Wanderung über die Vulkanroute (Ruta de los Volcánes) zum Pico Nambroque. Wir starten auf 1.440 Metern Höhe am Refugio del Pilar, wo es ausreichend Parkplätze für Wanderer gibt. Der erste Gipfel ist der Pico Birigoyo, ein rotbunter Aschekegel mit fantastischer Aussicht zur Cumbre und zur Caldera. Mehrere Auf- und Abstiege zu weiteren Gipfeln (Montaña la Barquita, Montaña de los Charcos) summieren sich zu einem anständigen Höhenprofil und machen sich in den Beinen bemerkbar. Am Cráter del Hoyo Negro erinnere ich mich daran, hier vor vielen Jahren bereits gewandert zu sein. Der Zielgipfel des Pico Nambroque ist von hier nicht mehr weit. Ungewöhnlich mild es es hier oben auf 1.923 Meter. Auf dem Teide, der am Horizont zu sehen ist, liegt immerhin etwas Schnee. Gemütlich aber wenig abwechslungsreich geht es durch Kiefernwälder zurück zum Ausgangspunkt, den wir nach 16 km erreichen.