Reichenberg

Buntglasscheibe der Bäckerinnung im Rathaus Reichenberg

Da heute das Wetter eher gemischt vorhergesagt wurde, entschließen wir uns, mit dem Zug nach Reichenberg (Liberec) zu fahren. Die größte Stadt Nordböhmens hat uns als Studenten in Zittau seit jeher angezogen. Nicht nur wegen des preiswerten und guten Bieres, sondern auch wegen der guten Erreichbarkeit. Der Zug aus Neusalza benötigt heute ca. 70 Minuten in die Metropole. Das könnte auch schneller gehen, aber durch ca. 3 km polnisches Gebiet kann der Zug nur Schrittgeschwindigkeit fahren. Man kennt das ja, die polnischen Politiker in Warschau können mit Europa nicht viel anfangen, und so ist die Strecke mehr als marode. Angekommen in Reichenberg werden wir auf eine Rathausführung aufmerksam, die auch gleich beginnt. Wir kaufen zwei Tickets für 200 Kronen, diese Chance lassen wir uns nicht entgehen. Die Führung erfolgt überraschend für uns und wegen uns in tschechisch und deutsch. Ein herrliches Gebäude, viel Geschichte, unglaubliche Buntglasfenster der alten Gewerke, der Blick vom Rathausturm- toll. Anschließend gehen wir in den Rathauskeller zum Mittagessen. Es gibt böhmische Küche, nicht gerade gesund aber das muss sein. Ich habe Svíčková und André Gulasch. Mit böhmischen Knedln. Dazu ein Bier, ich darf ja heute von wegen Zug… Dann streunen wir noch etwas durch die Stadt, bewundern die alten Häuser im klassizistischen oder Jugendstil, heruntergekommene Hinterhöfe und bombastische Gebäude wie das Nordböhmische Museum. Gegen 17:00 Uhr sind wir wieder zurück.

Buntglasscheiben, so ziemich der einzige Werkstoff aus Böhmen. Das Holz kam zum Beispiel aus Wien…
jedes Gewerk, vor allem die Tuchmacher haben viel zum Rathausbau gespendet. „Tuchmacherei“ ist heute noch eine Hauptindustrie in Reichenberg
André guckt auf ein Buntglasfenster mit der Darstellung des alten abgerissenen Rathauses
Treppe im Rathausturm
vom Rathausturm Blick hinunter zum Marktplatz
Jugendstilhotel Prag – Praha
einer der vielen Türmchen des Rathauses
Blick zum 1012 Meter hohen Jeschken, dem Hausberg Reichenbergs. Den habe ich vom Balkon meiner Studentenbude auch immer gesehen…
Stärkung im Rathauskeller
Theater Reichenberg
früher waren die Beschriftungen zweisprachig, wie hier links tschechisch, rechts deutsch
was das wohl sein mag???
die alten Tatras fahren noch
der Turm des alten Rathauses, nach dem Abriss am Nordböhmisches Museum wieder aufgebaut
selbsterklärend
Detail am Kaiser-Franz-Joseph-Bad
Nordböhmisches Museum mit altem Rathausturm
moderner Löwe
Synagoge und Bibliothek im Bau der Versöhnung
Üppigkeit
neues Bürogebäude
könnte auch in Wien sein
die Wallensteinhäuser, die ältesten Gebäudefassaden der Stadt
Heiliges Grab in Bonbonfarben
Pestsäule
leicht maroder und doch wunderschöner Wintergarten
vorne wars schön. Nennt man wohl „Böhmische Dörfer“
Der Roland auf dem Rathausturm. Da war nach 1945 mal ein Sowjetstern drauf, dann kurzzeitig der tschechische Löwe. Heute wieder der historische „Rathausmann“
eines der schönsten Rathäuser die ich kenne…
Spiegelung

Kriesdorf- Rabsteine- Räuberhöhle- Christophskapelle-Kriesdorfer Sattel und zurück

Hochwasserschutzbecken, der Jeschken dahinter

Noch sind die Tage lang und warm. Grund genug, Urlaub zu nehmen und nach Neusalza zu fahren. Ich nehme mir eine Wanderung vor, die mich zu den Kriesdorfer Rabsteinen (Krkavčí skály) führt. Mich überraschen schöne Sandsteintürme und schattige Wege mit Blick zum Jeschkengebirge. Von dort aus laufe ich zum Kriesdorfer Bahnhof, dem höchstgelegenen der Nordböhmischen Transversalbahn (500 Meter). Weiter führt der Weg zum ehemaligen Kalksteinbruch (Solvayův lom) an der Scheuflerkuppe (Lom). Hier wurde ein Rundweg angelegt, der zur Räuberhöhle (Loupežnická jeskyně) und zu einer schönen Aussicht ins Rollbergland führt. Weiter führt der Weg zur Kapelle des hl. Christoph, von wo es über den Kriesdorfer Sattel (Križanské sedlo) wieder zurück zum Ausgangspunkt geht. Auf dem Weg zurück mache ich einem Zwischenstopp in meiner alten Hochschulstadt Zittau.

Weg zu den Rabsteinen
Aussichtspunkt an den Rabsteinen
einer der Sandsteintürme
Weg an den Rabsteinen
zwischendurch Blick zum Jeschken (mit Geocache)
Brombeere mit Wanze
Ruine auf dem ehemaligen Steinbruchgelände
„Räuberhöhle“, verschlossen zum Schutz der Fledermäuse
hier wachsen Silberdiesteln
Aussicht ins Rollbergland
Kapelle der hl. Christoph an der Wegkreuzung
Blick ins Jeschkengebirge
am Kriesdorfer Sattel
eiskaltes erfrischendes Wasser für den durstigen Wanderer
der Rollbergkegel in der Bildmitte
über allem thront der Jeschken
herrliches Umgebindehaus mit Garten
auf dem Weg zurück halte ich in Zittau- um das Schleifermännel zu besuchen
Sitzgruppe am Marktplatz in Zittau
Zittau Markt
Hinterhofidylle
Rolandbrunnen
die Besteigung des Turms der Johanniskirche habe ich heute ausgelassen
Blick aus den leeren Fleischbänken auf leere Läden
in der „Neustadt“
Wanderrunde um Kriesdorf

Von Krassa zur Burgruine Dewin und zurück

der Große Dohlenstein

Nach den heißen Tagen können wir heute entspannt eine Wanderung machen. Die Luft ist nach dem Regen klar und frisch, maximal 23 Grad sind vorhergesagt. Ich wollte wieder einmal zur Burgruine Dewin (Děvín). Das letzte Mal waren wir vor 5 Jahren hier wandern. Startpunkt ist der Krassa-Teich (Chrastenský rybník). Von hier steigen wir zum Krassaberg (Chrastenský vrch) auf, der für uns noch ein weißer Fleck auf der Landkarte war. Es geht weiter zum idyllischen Kunzeteich (Děvínský rybník) und von dort aus hinauf zur Burgruine Dewin. Schon immer haben uns die Größe des Areals und die gut erhaltenen Burgreste fasziniert. Kommt man zeitig genug, ist man hier allein. Weiter geht es am Hammer Spitzberg (Hamerský Špičák) entlang zum Schachtstein. Hier wurde in vergangenen Zeiten Eisenerz gefördert, die bergbaulichen Reste kann man heute bewundern. Im benachbarten Tal wurde bis 1996 Uran gewonnen. Auf dem weiteren Weg zum Amphitheater (Divadlo) mit seinem Felsentor sammeln wir Preiselbeeren, die wir zu Hause einkochen. Perfekt für Erkältungen, Fieber oder Wildgerichte. Unsere letzte Wegmarke ist der Dohlenstein (Kavčí skála). Heute steht er frei und mächtig über dem Tal, die Bäume ringsherum müssen noch wachsen. Nach knapp 15 km sind wir wieder zurück am Ausgangpunkt.

Start am Krassa Teich
auch in Krassa gibt es viele Ferienhäuser, Autos mit Prager Kennzeichen davor
wirds schon Herbst?
da steht der Dohlenstein ganz klein, den wir zum Abschluss noch erwandern
Blick vom Krassaberg durch eine Baumlücke auf Dewin und Rollberg dahinter
Aufstieg zum Krassaberg
Krassaberg
Weg Richtung Dewin
Kunzeteich
Aufstieg zum Dewin
Vorburg
Hammerteich mit Hochwald und Lausche am Horizont (Grenze)
Burgruinen
früher war hier nichts gesichert und man konnte noch in den Brunnen reinfallen
Außenmauer
gut erhaltene Tür zum Palas
vorbei am Hammer Spitzberg
alter Stollen am Schachtstein
Picknick auf dem Schachtstein mit Blick zum Breitenstein
eine Wasserflasche wird mit Preiselbeeren gefüllt
hier gibt es viele Wanderziele
Schwarzwälder Tor
Felsformationen des Amphitheaters
Rückweg
hoch gelegene Wiese
Ausblick zum Hammersee bis zum Kleis
Großer Dohlenstein (mit Kleinem Dohlenstein dahinter)
Zurück am Krassa Teich, die Wolken haben jetzt den Blick zum Jeschken freigegeben
nach einem Essen in Hammer am See kurz noch die Beine vertreten, Aufstieg zur Kapelle (Geocache)
Blick durchs Schlüsselloch
auf der Rückfahrt wählen wir den Weg über Lückendorf- und kommen an dieser schönen Aussicht auf Zittau vorbei
Trackaufzeichnung

Wanderung in den Tyssaer Wänden und im Bielatal

Pilzfelsen

In den Tyssaer Wänden (Tiské stěny) waren wir bisher noch nie. Sie sind schwierig zu erreichen. Also machten wir heute eine 15 km-Runde durch die spektakuläre Felsenwelt. Und da noch genügend Zeit war fuhren wir eine kurze Strecke ins Bielatal nach Sachsen. Auch so ein Ort, der auf der „falschen“ Elbseite liegt und deshalb noch nie auf unserer ToDo-Liste stand. Hier gefielen uns vor allem die schlanken Türme der Herkulesfelsen.

auf dem Plateau der Tyssaer Wände
hier brüten Falken
im Felsenlabyrinth der Tyssaer Wände
Durchblicke
André guckt in Höhle
im Felsenlabyrinth der Tyssaer Wände
im Felsenlabyrinth der Tyssaer Wände
Tyssa (Tisá)
unterwegs zum Falkenturm
interessante Felsenfarben
Falkenturm
der Falkenturm ist ziemlich durchlöchert
an der Grenze zu Sachsen
Rückweg
weiterer Felsenturm
Denkmal für die abgestürzten Kletterer
Rückweg
im Bielatal, mysteriöser Turm im Wald
im Bielatal
der Schraubenkopf
Abstieg ins Tal der Biela
Herkulessäulen (mit Kletterer)
André staunt
Herkulessäulen
da wird einem vom Zuschauen schwindlig
Herkulesquelle

Vom Heiligen Berg der Tschechen zum Hohen Schneeberg

Eingang zur Burg Budin

So ganz ohne Burg darf so ein Tag in Böhmen nicht vergehen, und so besuchen wir gut ausgeruht in Budin an der Eger (Budyně nad Ohří) die einstige Wasserburg Budin. Dann fahren wir zum Heiligen Berg der Tschechen, dem Georgsberg (Říp). Der Sage nach machte auf dem Gipfel Urvater Tschech mit seinem Volk Rast und beschloss, hier zu siedeln. Deshalb wurde der Berg vor allem nach der Nationalen Wiedergeburt zum Symbol des Landes. Wir hatten heute Glück, sehr zeitig den Aufstieg bewältigt zu haben. Beim Abstieg kamen uns Scharen von lärmenden Schulausflüglern entgegen. Dann fuhren wir zügig über die Autobahn nach Schneeberg (Sněžník), wo wir zwei Nächte bleiben werden. Wir nutzen die Zeit, um auf den Hohen Schneeberg (Děčínský Sněžník) zu wandern. Diesen Tafelberg mit seinem Aussichtsturm sehen wir oft bei Wanderungen im Lausitzer Gebirge oder in der Böhmischen Schweiz, waren aber noch nie da.

Burg Budin
urige Gasse in Budin
der Georgsberg, von den Einheimischen wegen seiner Form auch Käseglocke genannt
erster Teil des Aufstiegs über eine herrliche Lindenallee
auf dem Gipfel des Georgeberges steht die Georgsrotunde
Blick ins weite Land voller Felder, Weinberge und Obstwiesen
Abstieg vom Georgsberg
Großer Bocksbart
Aufstieg zum Hohen Schneeberg
Aussicht hinüber zum Böhmischen Mittelgebirge
Aussichtsturm auf dem Hohen Schneeberg
Blick vom Turm auf Tetschen (Děčín) und das fast heimische Lausitzer Gebirge
sich sonnendes Insekt auf dem Turm
Turm von fern
die Kegelberge sind schon ziemlich weit entfernt
Abstieg
der Fingerhut blüht
fast wieder am Hotel
Rast in Schneeberg