
Heute wandere ich alleine. Nachdem mich unsere erste Wanderung im Kummergebirge so fasziniert hat, musste ich heute noch einmal dort hin. Anregung für die Wegstrecke gab mit leichten Abwandlungen wieder einmal Björn mit seinem Wandervorschlag. Ich starte dieses Mal in Kummer (Hradčany) und wandere zunächst zum Wischkenberg (Víšek), der zwar keine Aussicht bietet, jedoch geologisch interessant ist. Am Gipfel kann man eindrucksvoll die vulkanischen Ursprünge des Kummergebirges sehen. Hier Eruptivgesteine über Sandstein und Formen, die wohl durch geothermale Prozesse entstanden sind. Viel weiter geht es nicht, denn ich musste erst einmal mein Behältnis für Blaubeeren füllen. Nach einer knappen Stunde und 1,3 kg der färbenden Früchte im Rucksack ging es weiter. Den Gipfel des Kleinen Buchberges musste ich hart erkämpfen, die letzten 50 Höhenmeter ging es seeehr steil bergauf. Die Aussicht von oben war mager, aber immerhin gab es einen Blick auf den relativ nahen Rollberg (Ralsko) mit seinem Burgfried. Der anschließende Aufstieg zum wenig höheren Großen Buchberg war dann eher leicht. Als Entschädigung gab es Ausblicke zu den Bösigen mit ihrer imposanten Burganlage. Der weitere Weg führte mich zum verschwundenen Ort Strassdorf. Nach der Vertreibung der Einwohner herrschte hier 65 Jahre lang das Militär. Nur ein paar Mauerreste und ein alter in den Felsen gehauener Keller sind übrig geblieben. Dann musste ich erst einmal Pause machen, denn ein kurzes aber heftiges Gewitter überzog die Landschaft mit Blitz, Donner und Platzregen. Der anschließende Weg durch die „Schluchten“ des Kummergebirges war eindrucksvoll. Alles dampfte, Dammhirsche und Rehe blicken mich verwundert an. Im Antolovo-Tal bereute ich leicht, nur kurze Hosen zu haben. Brennnesseln überall. Egal, meiner Begeisterung für diese urige Landschaft hat das nicht geschadet. Hier werde ich ganz bestimmt nicht das letzte Mal gewesen sein.






























