Anradeln

Gestern waren wir zur Goldenen Hochzeit bei Tante und Onkel, nach dem üppigen Essen brauchten wir heute unbedingt Bewegung. Über Hönow, Altlandsberg, Bötzsee bei Strausberg, Werneuchen, Löhme und Blumberg zog sich die immerhin 75 km lange Tour bei schönstem Frühlingswetter. 12 Geocaches lagen am Weg und wurden der Fundliste zugefügt. Leider habe ich jetzt etwas ATW, aber das gibt sich wieder.

Die Feier gestern war feuchtfröhlich und nach ein paar Bier wurde sogar André zu Partylöwen mit Polonaise und Mitsing- Aktionen. Schön war es, wieder mal meine Cousine Annett und meinen Cousin Silvio zu treffen.

Lange nicht gesehen, mein Cousinchen Annett und meine Wenigkeit
Jetzt geht sie los, mit ganz großen Schritten….
bis hinter Wuppertal…

die alte Rolle

Faszinierend fand ich als Kind, wenn ich mit Mama oder Oma mit der Wäsche zur „Rolle“ fuhr. Früher wurde die trockene Wäsche dort hin gebracht und in der Maschine behandelt, da Handtücher und Bettwäsche damit viiieeel weicher wurden. Die Rolle war ein riesiges Ungetüm von Maschine in einem Häuschen am „Konsum“. Soweit ich mich erinnere verwaltete ein Rentner die Schlüssel und kümmerte sich auch um die Maschine. Den Obolus (20 Pfennige?) kassierte er auch.

Es gab (und gibt immer noch) extra „Rolltücher“, die mit der Wäsche um die hölzernen Rollen herumgelegt wurden. Diese wurden dann in die Maschine eingelegt.
Ich hatte einen Heidenrespekt davor, wenn die Sicherheitsgitter (die immer klemmten) zugezogen wurden und die Maschine dann ächtsend den schweren Kasten über die schweren hölzernen Wäscherollen zog. Ein Transmissionsriemen übertrug die Kraft von einem alten Elektromotor und ein kippliges Zahngestänge übernahm die Bewegung des mit Steinen gefüllten Kastens, der sicherlich einige Tonnen wog. Die Wäsche war danach plattgewalzt und tatsächlich richtig weich, ganz ohne Chemie.

Letzten Sonntag habe ich mir auf einer kleinen Radtour durch meinen alten Heimatort die „Rolle“ wiederentdeckt. Inzwischen verfällt das Gebäude, die Fenster sind eingeschmissen und keiner kümmert sich um das historische Gerät. Schade.