Faszinierend fand ich als Kind, wenn ich mit Mama oder Oma mit der Wäsche zur „Rolle“ fuhr. Früher wurde die trockene Wäsche dort hin gebracht und in der Maschine behandelt, da Handtücher und Bettwäsche damit viiieeel weicher wurden. Die Rolle war ein riesiges Ungetüm von Maschine in einem Häuschen am „Konsum“. Soweit ich mich erinnere verwaltete ein Rentner die Schlüssel und kümmerte sich auch um die Maschine. Den Obolus (20 Pfennige?) kassierte er auch.
Es gab (und gibt immer noch) extra „Rolltücher“, die mit der Wäsche um die hölzernen Rollen herumgelegt wurden. Diese wurden dann in die Maschine eingelegt.
Ich hatte einen Heidenrespekt davor, wenn die Sicherheitsgitter (die immer klemmten) zugezogen wurden und die Maschine dann ächtsend den schweren Kasten über die schweren hölzernen Wäscherollen zog. Ein Transmissionsriemen übertrug die Kraft von einem alten Elektromotor und ein kippliges Zahngestänge übernahm die Bewegung des mit Steinen gefüllten Kastens, der sicherlich einige Tonnen wog. Die Wäsche war danach plattgewalzt und tatsächlich richtig weich, ganz ohne Chemie.
Letzten Sonntag habe ich mir auf einer kleinen Radtour durch meinen alten Heimatort die „Rolle“ wiederentdeckt. Inzwischen verfällt das Gebäude, die Fenster sind eingeschmissen und keiner kümmert sich um das historische Gerät. Schade.
Sehr interessant, dieses Monstrum kenne ich nur aus deinen Erzählungen.Wir waren da schon moderner und hatten einen Halbautomaten und eine "WM 66" (Schleuder).
Später kauften wir uns im eigenen Haushalt die tschechische "Romo".
Nun geht ja alles viel einfacher und eutlich leiser….