Heute fahren wir nicht so weit, um zum Startpunkt unser Wanderung zu kommen. Schönlinde (Krásná Lípa) ist in nur 25 Minuten schnell zu erreichen. Am Marktplatz stellen wir das Auto ab und wandern auf Köglers Naturpfad (Köglerova naučná stezka) über den Maschkenberg ( Vápenný vrch) bis nach Khaa (Kyjov). Dort verlassen wir ihn wieder, um im Tal der Kirnitzsch (Křinice) zurück nach Schönlinde zu gelangen.
Schlagwort: Lausitzer Gebirge
kurze Hochwaldrunde
Eigentlich sollte die Runde heute etwas länger werden. Dunkle Wolken ließen uns die geplante Runde verkürzen. So starteten wir am Kammloch und liefen erst einmal in Richtung Forsthaus Nr. 6. Am Hang des Hochwaldes, im Tschechischen Hvozd genannt, liefen wir am Südhang entlang bis zum Aufstiegsweg entlang der Grenze zum Südgipfel. Auf 749,5 Metern Höhe gab es ein Radler, welches ähnlich trübe war wie die Aussicht. Über den Gipfel verläuft die Staatsgrenze. Früher gab es hier eine böhmische und eine sächsische Baude. Nur die sächsische ist noch übrig. Wir steigen entlang des Grenzweges ab nach Hain und wieder hinauf zum Johannisstein (Jánské kameny). Hier stehen im Gegensatz zu vielen anderen Gipfeln der Gegend sowohl auf böhmischer als auch auf sächsischer Seite noch die Grenz-Bauden, welche hier leider nicht mehr zur Einkehr dienen. Da dunkle Wolken Regen ankündigen brechen wir hier ab und wandern über Ankohrweg und Weberweg zurück zum Kammloch.
Bhf. Neugarten- Gläsern Berg- Kwitkau- Hahnelstein- Skautska Skala- Höllengrund- Ziegenhof Gut Neudorf- Karbenschlucht
Da es heute ein heißer Tag werden soll, plane ich eine Wanderung mit Bergbesteigungen und Aussichten im ersten Teil, und einem Rückweg im kühlen Tal. Letzteres gelang nur halb. Wir starten am Bahnhof Neugarten (Zahrádky) und laufen zunächst durch schöne Täler mit Sandsteinfelsen zum Gläsern Berg (Skleněný vrch). Die Aussichten von oben und die interessanten Felsformationen waren ein Highlight der heutigen Wanderung. In Felsen gehauene Sitzgelegenheiten und alte deutsche Felsgravuren deuten darauf hin, dass der Ausflugsverkehr hier hinauf früher intensiver war. Heute kämpften wir uns durch den zugewachsenen Wanderweg nach oben und waren allein. Herrlich. Rollberg, Jeschken… sogar der Kahlstein war zu sehen. Auf der anderen Seite grüßte der Ronberg. Wir setzten die Wanderung fort, durchquerten das hübsche Kwitkau (Kvítkov) und erreichen einen Aussichtsfelsen nahe der Burg Hannelstein. Selbige lassen wir heute aus, denn von einer Burg gibt es dort (fast) nichts zu sehen. Über alte Felstreppen laufen wir durch ein uriges Felstal zum Oberen Höllengrundteich. Am Teich entlang können wir abkürzen und gelangen zum Skautska Skala, einem ca. 30 Meter hohen Felsen, dessen Gipfel man über Waldwege leicht erreichen kann, und der eine schöne Aussicht über die Teiche bis hin nach Böhmisch Leipa (Česká Lípa) bietet. Der erste Teil des Höllengrundes (Peklo) ist leider immer noch wegen eines Felssturzes geschlossen, so müssen wir oberhalb der Schlucht die Gefahrenstelle umgehen. Da wir ohnehin auf dem Bio-Ziegenhof Neuhof (Novy Dvur) Ziegenkäse kaufen wollen, sparen wir uns den Umweg aus der Schlucht noch oben und zurück. Nach dem Käsekauf geht es endlich hinunter zum Höllengrund, auch Karbenschlucht genannt. Hier ist es verhältnismäßig kühl. Von bemoosten Felsen tropft Wasser in den Robitzbach (Robečský potok), der Sommersonne gelingt kaum das duchdringen bis zum Grund. Nach kurzem gemäßigtem Aufstieg sind wir wieder am Ausgangpunkt zurück.
Kummer- Wischkenberg- Kleiner+Großer Buchberg- Wüstung Strassdorf- Antolovo-Graben- Kummer
Heute wandere ich alleine. Nachdem mich unsere erste Wanderung im Kummergebirge so fasziniert hat, musste ich heute noch einmal dort hin. Anregung für die Wegstrecke gab mit leichten Abwandlungen wieder einmal Björn mit seinem Wandervorschlag. Ich starte dieses Mal in Kummer (Hradčany) und wandere zunächst zum Wischkenberg (Víšek), der zwar keine Aussicht bietet, jedoch geologisch interessant ist. Am Gipfel kann man eindrucksvoll die vulkanischen Ursprünge des Kummergebirges sehen. Hier Eruptivgesteine über Sandstein und Formen, die wohl durch geothermale Prozesse entstanden sind. Viel weiter geht es nicht, denn ich musste erst einmal mein Behältnis für Blaubeeren füllen. Nach einer knappen Stunde und 1,3 kg der färbenden Früchte im Rucksack ging es weiter. Den Gipfel des Kleinen Buchberges musste ich hart erkämpfen, die letzten 50 Höhenmeter ging es seeehr steil bergauf. Die Aussicht von oben war mager, aber immerhin gab es einen Blick auf den relativ nahen Rollberg (Ralsko) mit seinem Burgfried. Der anschließende Aufstieg zum wenig höheren Großen Buchberg war dann eher leicht. Als Entschädigung gab es Ausblicke zu den Bösigen mit ihrer imposanten Burganlage. Der weitere Weg führte mich zum verschwundenen Ort Strassdorf. Nach der Vertreibung der Einwohner herrschte hier 65 Jahre lang das Militär. Nur ein paar Mauerreste und ein alter in den Felsen gehauener Keller sind übrig geblieben. Dann musste ich erst einmal Pause machen, denn ein kurzes aber heftiges Gewitter überzog die Landschaft mit Blitz, Donner und Platzregen. Der anschließende Weg durch die „Schluchten“ des Kummergebirges war eindrucksvoll. Alles dampfte, Dammhirsche und Rehe blicken mich verwundert an. Im Antolovo-Tal bereute ich leicht, nur kurze Hosen zu haben. Brennnesseln überall. Egal, meiner Begeisterung für diese urige Landschaft hat das nicht geschadet. Hier werde ich ganz bestimmt nicht das letzte Mal gewesen sein.
Im Kummergebirge
Wir sind zeitig los, da die Anreise zum Ausgangspunkt unser heutigen Wanderung ca. 1 Stunde braucht. Wir wollen das Kummergebirge (Hradčanské stěny) erkunden. Seit 1946 war die Gegend ein riesiger Truppenübungsplatz. 30 der zumeist deutschsprachigen Dörfer wurden entvölkert und die Bewohner vertrieben. Seither war das Kummergebirge unerreichbar und bis auf Kernzonen militärischer Nutzung die Natur sich selbst überlassen. Wir starten in Mickenhahn (Provodín) und erklimmen zunächst den Kahlstein (Lysá skála). Erklimmen stimmt in diesem Fall, da der steile Basaltgipfel nur kraxelnd erreicht werden kann. Oben belohnte uns eine wunderschöne Rundumsicht. Über üppige und artenreiche Wiesen liefen wir nach Wesseln (Veselí) und anschließend parallel zum Polzen (Ploučnice) mit Abstechern zur Polzenaue bis zur Hundskirche (Psi Kostel). Hier verändert sich die Landschaft zur Kiefernwaldregion mit zahlreichen Sandsteinfelsen. Die Hundskirche ist ein auf den ersten Blick eher unauffälliger Felsblock. Bei näherer Betrachtung entpuppt er sich als von zahlreichen Höhlen durchlöchert und so fast schwebend. Ein Abenteuerspielplatz für Kinder, von denen heute in der Ferienzeit einige herumtollten. Weiter geht es zu einem kleinen Felsentor und anschließend durch Kiefernwald. Der Waldboden ist fast durchgängig mit Blaubeersträuchern bewachsen, und die Früchte sind gerade reif. Dementsprechend sahen unsere Zungen und Hände nach der Walddurchquerung aus. 🙂 Querfeldein laufen wir zum Langeberg (Dlouhý vrch). Hier bestaunen wir die historischen Schanzen, die als Verteidigungsbollwerk u.a. von Kaiser Franz in Auftrag gegeben worden sind. Auf dem schmalen Gipfelgrat aus Phonolith steigen wir hinab zum Ausgangspunkt.