Heute sollte es wieder einmal auf den Himpelberg (Chřibský vrch) gehen, der ist schnell zu erreichen, und auf eine längere Anreise hatten wir keine Lust. Auf dem Kreibitzer Markt stellten wir das Auto ab und bewunderten zunächst alte Autos der Marke AS Cobra, von der ich vorher nie etwas gehört hatte. Wenn man dem Internet Glauben schenkt, kostet ein Original davon um die 1.000.000 €, damit hätten auf dem Kreibitzer Markt so ca. 15 Millionen € an Wert herumgestanden- Wahnsinn. Beim Aufstieg auf den Himpelberg ist André eine Gämse vor die Handy-Linse gelaufen. Ein Glücksfall, denn bisher sahen wir erst einmal eines der kletterfreudigen Alpentiere im Lausitzer Gebirge, das war am Rollberg und ist Jahre her. Oben am Abhang des Himpelberges machten wir Mittagspause, bevor wir über Kreuzbuche (Křížový buk) um den Schindelhengst (Hřebec) herum nach Schönfeld (Krásné Pole) liefen. Auf dem Friedhof Oberkreibitz (Horní Chřibská) studierten wir seltsam anmutende Grabinschriften, die teilweise noch aus der k.u.k– Zeit stammten.
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eine Runde über den Rollberg
Heute am heißesten Tag des Pfingstwochenendes wollten wir auf den Rollberg (Ralsko), der mit seiner Burgruine von weit her sichtbar ist. Vor ca. 26 Jahren zog es mich das erste Mal auf seinen Gipfel. Damals musste ich mit dem Rad noch illegal die Grenze bei Lückendorf überschreiten, denn es gab nur einen neuen offiziellen Grenzübergang bei Hartau- zu weit für eine Tagesradtour. Einen Weg auf den Gipfel zu finden war damals nicht leicht. Es waren noch keine Wanderwege ausgeschildert. Der Berg war fast abgeschottet durch Uranbergbau auf der einen und einen russischen Truppenübungsplatz auf der anderen Seite. Irgendwie oben angekommen war ich damals allein, entlohnt durch eine grandiose Aussicht und die Burgruine zum Entdecken nur für mich. Inzwischen hat sich alles geändert. Die Tschechen entdecken seit etlichen Jahren ihre Heimat wieder neu, Wanderwege wurden vorbildlichst ausgeschildert, Infotafeln aufgestellt. Unterwegs trafen wir viele Wanderer, sogar ein paar Deutsche haben hier her gefunden. Nach moderaten 9,2 km waren wir wieder am Auto.
kleine Runde um Johnsdorf
Eigenlich wollten wir heute eine Wanderrunde machen, die uns Björn von Björns Wandertipps ans Herz gelegt hat. Es sollte von Johnsdorf (Janovice v Podještědí) zum Silberstein (Strbrnik) gehen, und von dort in großem Bogen über Schönbach (Zdislava) zurück. Zur Johnsdorfer Einsiedelei (Janovické poustevny) mit Heiligem Grab bis zum Hagelsberg (Střbrny Vrch) haben wir es noch geschafft, doch machte mir meine Erkältung zunehmend zu schaffen. Außerdem zogen immer mehr Wolken auf. Also wanderten wir über die aussichtsreichen Wiesen am Hagelsberg zurück nach Johnsdorf. Unterwegs fing es an zu regnen. Schade, aber wir kommen wieder!
vom Rittersdorf über Hortau zum Sperlingsstein und über Babutin und Wittine zurück
Heute meinte es das Wetter endlich gut mit uns. Wir nutzen die Gelegenheit, eine Wanderempfehlung aus Björns Wandertipps auszuprobieren. Von Rittersdorf (Rytířov) aus wanderten wir zunächst eine schmale, kaum befahrene Straße nach Hortau (Lesná). Alles steht hier in Blüte, die Wiesen voller Schaumkraut und Schlüsselblumen, an den Feldrändern blühen Kirsch- und Schlehenbüsche, die Wälder weiß von Buschwindröschen und blau vom gefleckten Lungenkraut. Über die Wiesen konnte man bis zum Lausitzer Gebirge schauen, unter einer für uns völlig unbekannten Perspektive. Von Hortau machten wir wegen eines Caches einen kleinen Umweg zur Netterskoppe, einem Berg, von dem man einst schöne Aussichten ins Elbtal genießen konnte, und der daher gekrönt war von einer Bergbaude. Aussicht und Baude sind Vergangenheit, ein Abstecher lohnt trotzdem. Highlight der Wanderung war der Aufstieg zum Sperlingstein (Vrabinec) über der Elbe. Auf dem Basaltfelsen gab es früher eine Burg. Heute hat man von oben herrliche Aussichten auf das Böhmische Mittelgebirge und das Elbtal. Etwas klettern muss man allerdings, und schwindelfrei sein. Nach Abstieg hinunter zur Elbe liefen wir die Elbhangdörfer Nieder Welhotten (Přední Lhota) und Babutin (Babětín) entlang bis Tichlowitz (Těchlovice nad Labem) und Pschüra (Přerov) von wo wir knapp 400 Höhenmeter zum verlassenen Dorf Wittine (Vitin) aufstiegen. Von dort ging es weiter Richtung Zinkenstein (Buková hora) bis auf knapp 600 Höhenmeter und in großem Bogen zurück nach Rittersdorf. 21,9 km standen zu Buche, das durfte nach Rückkehr mit einem für oberlausitzer Verhältnisse gutem Abendessen in der Bielebohbaude gefeiert werden.
Von Rosendorf zur Dürrkamnitzschlucht
Eigentlich wollten wir ja heute von Rosendorf (Růžová) bis zum Belvedere über der Elbe wandern, aber das Wetter machte uns ein Strich durch die Rechnung. Schon als wir loswanderten war es trübe, an Fernsicht nicht zu denken. Egal, ein bisschen Bewegung muss sein. Bis Jonsdorf (Janov) kamen wir noch trocken, beim Abstieg in die Dürrkamnitzschlucht (údolí Suché Kamenice) fing es an zu regnen. Was wollen wir da am Belvedere? Also kürzten wir ab und liefen über Arnsdorf (Arnoltice) wieder zurück zum Ausgangspunkt. Hoffentlich haben wir morgen mehr Glück mit dem Wetter…