Corona-Lockdown und wir bleiben natürlich zu Hause. Eine kleine Wanderung zu sportlichen Zwecken (also ein Grund das Haus zu verlassen) ist drin. Wir starten an der Glienicker Brücke und laufen zunächst nach Klein Glienicke, jener Potsdamer Exklave auf Westberliner Gebiet, die durch seine Schweizerhäuser bekannt ist. Die Parkbrücke bringt uns über den Teltowkanal zum Park Babelsberg. Am „Schwarzen Meer“ vorbei geht es bis zum Flatowtum und weiter zur Brücke der Nutheschnellstraße über die Havel. Das Hans-Otto-Theater liegt bewegungsunfähig am Wasser, seine einst knallrote Farbe ist schon etwas ausgeblichen. Durch die mondäne Berliner Vorstadt laufen wir zur Gothischen Bibliothek am Heiligen See, dessen klares Wasser im Sommer zahlreichen Nacktbadern zum Schwimmen dient. Am Marmorpalais genießen wir die Wintersonne, die dank Wasserspiegelung heute sehr intensiv ist. Weiter geht es zum Schloss Cecilienhof. Nur die Fahnen der Siegermächte erinnern heute an die Bedeutung dieses Ortes. Die Muschelgrotte am Jungfernsee wird gerade renoviert und sieht wenig einladend aus. Dafür sind die wiedererrichtete Eremitage und die Matrosenstation Kongsnæs echte Hingucker geworden. Schade dass eine Einkehr in das Restaurant Kongsnæs momentan nicht möglich ist. Über die Glienicker Brücke gelangen wir nach 10,4 km wieder zum Ausgangspunkt. Anschließend belohnen wir uns mit Gänsebraten aus dem Wirtshaus an der Rehwiese.
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Besteigung des Hagelberggipfels
Heute fahren wir nach Bad Belzig, um wieder im Fläming zu wandern. Die hüglige Gegend mit Mischwäldern und historischen Landmarken gefällt uns sehr gut. Wir starten an der Burg Eisenhardt. Hier schauen wir uns die gut erhaltene, vermutlich über 1.000 Jahre alte Burg an. Sie liegt auf einem Hügel über der Stadt und ist sehr gut erhalten. Leider war der Aufstieg zum Burgfried heute geschlossen. Durch die dörfliche Vorstadt gelangen wir zur Gedenkstätte Roedernhof. Hier bestand bis Kriegsende ein Außenlager des KZ Ravensbrück, in welchem ausschließlich Frauen in der ansässigen Munitionsfabrik schuften mussten. Auf dem Kunstwanderweg Hoher Fläming wandern wir weiter bis Hagelberg. Hier erklimmen wir den mit 200,3 Metern zweithöchsten Berg Brandenburgs gleichen Namens. Der höchste Berg ist der Kutschenberg nahe meiner alten Heimat, der ganze 70 Zentimeter höher sein soll. Der Gipfel des Hagelbergs wartet mit einem Rastplatz, Gipfelkreuz und Gipfelbuch auf. Der Berg ist außerdem bekannt wegen der hier stattgefundenen verlustreichen Schlacht bei Hagelberg im Zuge der Befreiungskriege 1813. Zahlreiche Denkmale zeugen vom Gemetzel. Über Klein Glien wandern wir wieder zurück nach Bad Belzig.
Rund um Raben
Einer jener trüben Novembertage hielt uns heute nicht davon ab, eine kleine Wanderung zu machen. Wir fuhren nach Raben in den Fläming. Dort starteten wir die kleine Rundwanderung. Zunächst ging es zur Burg Rabenstein. Zwar war klar, dass die Burg selber geschlossen hat. Aber dass selbst der Burghof zugesperrt war ist nicht ganz nachzuvollziehen. Der weitere Weg führte uns nach Rädigke, einem schönen kleinen Dorf östlich von Raben. Hier gibt es einen urigen Gasthof, ein Mufflongehege, eine schöne Feldsteinkirche und einen Wanderweg mit Sprüchesteinen und Gedichten. Durch das Planetal ging es wieder zurück nach Raben.
Wanderung um Lehnin
Das schöne Herbstwetter muss ausgenutzt werden, und so fahren wir nach Lehnin, um zu wandern. Wieder starten wir an einem Kloster, dieses Mal am ehemaligen Zisterzienserkloster des Ortes. Weiter geht es zum Gohlitzsee, und zum Emstaler Schlauch, einem alten Torfstichsee. Diesen hatten wir schon einmal an einem kalten Märztag 2018 erwandert. Die Sonne brachte damals das Eis dermaßen zum Singen, dass ich mich kaum von diesem akustischen Schauspiel lösen konnte. Heute begeisterten uns die Spiegelungen und das bunte Laub in der Sonne. Nach ein paar Kilometern Wanderstrecke durch herrlichen Mischwald der Lehniner Mittelheide kommen wir zum Kolpinsee. Hier sehen wir zum ersten Mal große Kolonien mit Silberreihern. Über den Uferweg am Champsee geht es durch zurück nach Lehnin.
Zwischen Kloster Zinna und Jüterbog
Trotz des schönen Wetters haben wir irgendwie keine Lust in die Corona-Hochburgen nach Sachsen zu fahren. Zumal die selbsternannten „Rebellen“ wahrscheinlich wieder am Sonntag an der Straße stehen und mit Reichskriegsflaggen gegen Masken protestieren. Wir bleiben in Berlin und machen einen Ausflug nach Jüterbog. Wir starten in Kloster Zinna, wo wir uns natürlich das Klostergelände anschauen. Über Grüna laufen wir durch Felder und Wälder nach Jüterbog. Die mittelalterliche Stadt betreten wir durch das Zinnaer Tor, wandern an der Stadtmauer entlang bis zur Mönchenkirche und wieder zurück zum Rathaus. Der imposante Backsteinbau ist beeindruckend und zeugt von einstigem Reichtum. Jüterbog war ja auch eine bedeutende Stadt und spielte bei der Reformation eine wichtige Rolle. Johann Tetzel (schon wieder ein Sachse..) trieb hier sein Unwesen, was Martin Luther im nahem Wittenberg zu seinen 95 Thesen inspirierte. Es soll noch einen jener Tetzelkästen in Jüterbog geben, in denen die Ablassgelder armer Sünder zur Finanzierung des Baus des Petersdoms in Rom gesammelt wurden. Diesen konnten wir jedoch wegen Renovierungsarbeiten der ehrwürdigen Nikolaikirche nicht besichtigen. Im großen Bogen ging es nach der Stadtbesichtigung über die Nuthewiesen zurück nach Kloster Zinna.