Radrunde in HVL

HVL? Jaja, das ist dieser Landstrich, wo diese berühmt-berüchtigten Autofahrer herkommen. Havelland, aber den Berliner eher unter Hirn-und Verstan…. na ja, Ihr wisst schon, wie es weitergeht. Traf heute leider wieder zu. Eine Fast-Kollision BMW-Fahrrad weil der BMW-Fahrer (innerorts und natürlich zu schnell) der Meinung war, Radfahrer sind Niederwild ohne Rechte, und der eine zum Abbiegen herausgehaltene Hand nicht interpretieren konnte. Dann diverse rasende Eng-Überholer, die noch nie etwas von dem Mindestabstand vom 1,5 m zu Radfahrern gehört haben, Autos auf Radwegen, und schließlich wieder im Auto sitzend ein Superb, der den Bürgersteig zum Überholen auf der rechten Seite nutzte! Die Fast-Kollision trieb André den Schweiß auf die Stirn. Von den Überholern im Überholverbot (ich fuhr nur 12 km/h schneller als erlaubt) rede ich gar nicht, denn dies war ungefährlich. Wer jetzt denkt, klar, das waren testeronbenebelte Jungmänner, die ihre Männlichkeit beweisen müssen-weit gefehlt!
Aber man sollte diesen Landstrich nicht nur nach der Fähigkeit der Bewohner beurteilen, ein KFZ relativ sicher und entspannt zu führen. Denn das Havelland ist schön! In dieser Jahreszeit sogar wunderschön! Die Vögel sangen sich fast um den Verstand, die Frösche quakten, die Mücken stachen schon ganz ordentlich zu, und auf den Storchennestern der Gegend saßen die Adebare, um die nächste Generation auszubrüten. Schade, dass die Rapsfelder schon abgeblüht waren.

Da man als Radfahrer kaum Steigungen zu bewältigen hat, waren die 90 km der Runde auch leicht zu schaffen. 13 Geocaches wurden am Wegesrand gefunden, keine außergewöhnlichen Verstecke, aber auch keine schlechten. Alles in allem eine schöne Runde, auch wenn die letzten 15 km auf der Straße (hier als Havellandradweg ausgeschildert!!) kein Vergnügen waren.

Lady Agnes, eine IL-62 der Interflug, die hier, nahe an der tödlichen Absturzstelle Otto Lilienthals spektakulär auf einem Feld landete. Heute wurde hier geheiratet.

Dorfkirche Stölln mit „Heldendenkmal“

Die wohl letzte Minoltankstelle, die ich entdeckt habe

Die Dosse

Brücke über die Dosse

Hier gabs Radler

Prost!

Bei diesem Anblick denkt man an Fontane, und tatsächlich der war auch schon hier…

Ab hier ging es leider auf der Straße weiter. Zwar wenig Verkehr, aber…

Was in aller Welt ist Fourage??

An der Havel kurz vor Rathenow

Gelb-Grün-Blau

Blick von „Feldherrenhügel“ nach Norden, das Kraftwerk Boxberg am Horizont

Ich bin dieses Wochenende allein nach Neusalza gefahren, Heinz kommt seinen familiären Verpflichtungen nach, und hatte außerdem seine Zweifel an der Wettervorhersage. Sein Pech, denn in der Oberlausitz war heute Kaiserwetter. 23°C und Sonnenschein! Das nutzte ich zum Radfahren und Geocachen. Bei Bautzen gab es eine Runde um die Holschaer Teiche, die ich mir zum Radfahren und Dosensammeln aussuchte. Vorher besuchte ich den Feldherrenhügel (GC39TVH), der nicht nur eine tolle Aussicht auf die flache Niederlausitz bot, sondern auch noch eine große Bedeutung bei der Schlacht von Hochkirch erlangte. Hier kloppten sich Österreicher und Preussen, wobei die Preussen  ausnahmsweise mal verloren. 🙂

Schöner können Radwege nicht sein…

An den Teichen gab es 23 Dosen zu finden. 22 fand ich tatsächlich, wobei der Fehlende sicherlich noch möglich gewesen wäre. Der unterwegs getroffene Cacherkollege Norwegen*** gab mir einen Tipp. Hatte aber keinen Bock mehr, zurück zu fahren. An dieser Stelle noch schöne Grüße an das Team „Lausitzer Kleeblatt“ und das Team aus Bad Muskau für die tollen Tipps.

Gänsefamilie, die laut schimpfend von dannen zog

Auch im Flachland war die Farbe Blau-Gelb dominierend

… so wie hier…

Dieser Haltepunkt der Bahn wird schon lange nicht mehr bedient… (Versteckort eines der 23 Teich-Caches)

Adebar bei der Futtersuche

Schön an dieser Runde war, dass es nicht nur sinnlos dahingeworfene Micros zu suchen gab, wie schon so oft erlebt, sondern das es immer etwas zu sehen gab, und die Döslein meist nett gebastelt waren, und dass man relativ muggelfrei suchen konnte.

Nun suche mal das richtige Ü-Ei mit dem Logbuch. Gemeiner Cache GC32YAT

Radeln nach Zittau

Der Beckenberg mit Baude, unsere erste Station auf Eibauer Flur

 Heute ging es nach Zittau, radeln durch die endlosen Dörfer des Oberlandes. Hört ein Dorf auf, fängt das nächste an. Ebersbach, Eibau,
Oberoderwitz-Oberdorf, Oberoderwitz, Oberoderwitz-Niederdorf,
Mitteloderwitz, Niederoderwitz, Mittelherwigsdorf, Hörnitz,
Olbersdorf-Niederdorf, Olbersdorf-Oberdorf, Zittau. Überall blühen die
Obstbäume, die Wiesen fangen an, ihre gelbe Farbe zu zeigen, die Hexenfeuer stehn überall abbrennbereit für morgen auf den
Versammlungswiesen. In Olbersdorf-Oberdorf, wo ich einige Jahre in der
„Platte“ wohnte, gab es einen Eisbecher bei „Balzer“. In Zittau nahm ich
die Spuren der Vergangenheit auf, die Aussicht vom Turm der
Johanniskirche half dabei, obwohl wir oben nicht gerade gastfreundlich
empfangen wurden. Mit der ZVON ging es dann zurück nach Neusalza, wo der
Grill wartete…

Die Hexe wartet schon auf ihre Verbrennung

Flügellose Mühle in Oberoderwitz

Verkehrslose Bahnstrecke

Auch über diese schönen Viadukte fährt nix mehr-leider!

Radlen am Landwasser

Zittau, gesehen über den Olberdorfer See

Olbersdorf, da hinten hab ich mal gewohnt, Ausblick aufs Gebirge inklusive

Im Studentenpark in Zittau, hier gab es einen Cache

Marsbrunnen ZIttau

Blick von oben, Rathaus Zittau

In der Ferkeltaxe nach Neusalza

Schlauberunde und Blumenthal


Nach 14 Tagen wird es wieder mal Zeit, einen Beitrag zu schreiben. Zumal sich endlich die Sonne zeigte, und die frühlingshaften Temperaturen zum Radeln einluden. Am Samstag hatte ich etwas besonders vor: Gemeinsam mit Cacherteam „Palomas54“ wollten wir unseren persönlichen Rekord knacken, und mehr als 100 Caches am Tag finden. Was uns auch gelang. Am Ende standen 105 Dosenfunde auf der Liste! Eine dicht gespickte Dosenrunde mit 111 Verstecken auf 33 km zwischen Schlaubetal und Neuzelle bot den Anlass dazu. Zwischendurch blieb sogar Zeit, ein paar Aufnahmen der schönen Landschaft zu machen.

Im Schlaubetal, man sorgt für Erheiterung des Wanderers:
Frühlingsboten im Wald
Alter Wegweiser

Stille Ecken

Heute kam André mit, um im Blumenthal etwas zu radeln, und um meinen Cache am Opferstein zu erneuern, der gemuggelt wurde. Die Waldwege sind dieses Jahr durch den Einsatz von Harvestern in einem katastrophalen Zustand. Ein Wunder, dass man an der Grenze zum Naturschutzgebiet Halt gemacht hat.

Hier im Gebiet um den Pichesee war der Wald noch in Ordnung

Großer Pichesee im Blumenthal

Und wieder der Ärger mit den Wegen…

Rast am Blumenthalsee

Am Faulen See…

…haben wir leider dieses Kranich-Paar aufgeschreckt. Schimpfend flogen sie davon.
Kampf über zerfahrene Wege…

…zum Opferstein. Der wird auch Marktstein genannt, und kommt sogar in Fontanes Wanderungen vor. Aus der Cachebeschreibung:

Man erzählt, dass die Semnonen, ein heidnischer germanischer Stamm, hier einen heiligen Hain hatten, wie in jedem ihrer hundert Gaue. Der römische Historiker Tacitus berichtet von „öffentlichen Menschenopfern und schauderhaften Feiern eines rohen Brauches“. Nach dem Verschwinden der Semnonen blieb der Ort mysteriös. Eine Stadt soll sich hier befunden haben. Die Stadt Blumenthal, welche dem umliegenden Wald seinen heutigen Namen gab. Der Opferstein der Semnonen lag inmitten der Stadt und bekam den Namen „Marktstein“ oder auch „Markstein“. Die Existenz des Städtchens ist belegt. Bereits 1375 ist sie im „Landbuch der Mark Brandenburg“ erwähnt. Die Stadt starb aus, war es eine Pestepedemie, waren es die Hussitten? Die Mauern verfielen, nur noch Reste davon sind bis heute erkennbar. Der Stein liegt unverändert an seinem Platz. Einzig der Name der nahe gelegenen Siedlung „Stadtstelle“ sowie Aufzeichnungen Fontanes in seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg erinnern an die Stadt. Die Sage geht, dass des öfteren eine weiße Frau an jener Stelle erscheint, welche ein verwünschtes Fräulein sei. Außerdem sei auf dem Marktstein noch eine Menschen- und Pferdetrappe sichtbar, woran man sehen könne, dass auch der Teufel dort sein Unwesen getrieben. Eine andere Sage berichtet von einem Schäfer, welcher hier auf einem Eichenstumpf jeden Morgen einen Groschen (für alle Jüngeren: Groschen ist so etwas wie 10 Cent, nur anders…) gefunden habe. Nachdem sich bereits eine ansehnliche Summe angesammelt habe, berichtete er seiner Frau von dem Fund. Seitdem blieben die Groschen aus.
Der Hufabdruck ist heute noch zu sehen, der menschliche vielleicht mit viel Phantasie…
Hier macht André Rast, nicht die weiße Frau. Die Dose war tatsächlich verschwunden. Also haben wir eine neue gelegt, diesmal abseits von Feld. In den letzten zwei Jahren (solange waren wir nicht dort) ist aus der Wiese ein Feld geworden, hat man so dicht an der einzeln auf der Wiese stehenden Linde geackert, dass ihre Wurzeln vermutlich gekappt wurden und der Baum nun eingeht. Die Eiche und den Apfelbaum am Stein hat man derart beschnitten, dass der einst idyllische Ort so nicht mehr existiert. Wieder einmal von dieser Stelle ein großer Dank an unsere profitorientierte, ignorante und kulturresistente Bauernschaft!

An der Müritz

Dieses Wochenende konnten wir uns wieder einmal aufraffen, Richtung Norden zu fahren. Die Müritz sollte unser Zeil sein, also schnell ein Hotel in Mirow gebucht und losgefahren. Erste Station war der Langhagensee, den wir per Rad umrundeten. Ein paar Geocaches fielen dabei natürlich auch ab. Eine wunderschöne ursprüngliche Gegend mit Sümpfen, Laubwald, kleinen Fließen und viel Wild gab es zu sehen. Leider war das Ufer im Nordwest-Bereich durch eine Wochenendsiedlung verunstaltet.


Dann ging es weiter an die Müritz. Das „kleine Meer“ ist immerhin der größte, vollständig in Deutschland liegende See! In Zielow starteten wir die Tour. Über Ludorf ging es bis Röbel und dann wieder zurück. Die letzten Frostnächte haben wieder Eis aufs Wasser gezaubert:
Am Turmhügel von Ludorf:
Seltsame Dorfkirche in Ludorf, die sogenannte Oktogonkirche:
Es scheint doch Frühling zu werden:Hotel im alten Gutshaus in Ludorf
Marienkirche in Röbel:
Radweg zurück nach Ludorf
Röbel von der anderen Seite betrachtet
Blick zur Müritz
Müritz, immer noch gefroren
In Mirow wollten wir unser Hotel beziehen, waren aber vom Hotel enttäuscht (dunkel, muffig, Rezeption nicht besetzt, kein Parkplatz…). Als uns dann das Personal der angeschlossenen Gaststätte nicht unbedingt gastfreundlich empfing, gingen wir wieder. Da die Auswahl an Übernachtungsmöglichkeiten groß war, fanden wir auch sofort etwas anderes, schöneres. Abends besuchten wir die Mirower Schlossinsel mit Liebesinsel 🙂
Heute nach dem Frühstück fuhren wir zunächst nach Wesenberg und von dort nach Rheinsberg. Die Räder blieben heute im Auto, es war uns zu kalt und zu windig. Also wanderten wir ein wenig (am kleinen Pälitzsee), suchten ein paar Caches und machten nach dem Mittagessen im Rheinsberger Ratskeller einen Spaziergang durch den Park.