Gestern waren wir faul und haben die Seelen baumeln lassen. Wir hatten so gut wie alles auf Hiddensee gesehen. Mit der ersten Fähre geht es heute von Neuendorf zurück nach Schaprode. Unsere ersten Station auf Rügen ist die Halbinsel Thiessow. Hier machen wir eine ausgedehnte Wanderung durch den Buchen-Urwald und bestaunen ausgedehnte bronzezeitliche Wallanlagen. In Prora laufen wir etwas am Strand entlang und fahren schließlich nach Sassnitz, der Standort für die nächsten 3 Tage.
Buchenwälder auf der Halbinsel ThiessowBäderarchitektur in Sassnitzreger Betrieb auf der gesperrten Seebrücke SassnitzAlter Hafen SassnitzRostkahn an der Westmolestillgelegter Fährbahnhof (Glasbahnhof)Fußgängerhängebrücke am Sassnitzer HafenStraßenkunst (?)Abstieg zum Strand an Stadtrandurige Strandabschnitte in Stadtnäheheutige Trackaufzeichnung
Eigentlich sollte die Runde heute etwas länger werden. Dunkle Wolken ließen uns die geplante Runde verkürzen. So starteten wir am Kammloch und liefen erst einmal in Richtung Forsthaus Nr. 6. Am Hang des Hochwaldes, im Tschechischen Hvozd genannt, liefen wir am Südhang entlang bis zum Aufstiegsweg entlang der Grenze zum Südgipfel. Auf 749,5 Metern Höhe gab es ein Radler, welches ähnlich trübe war wie die Aussicht. Über den Gipfel verläuft die Staatsgrenze. Früher gab es hier eine böhmische und eine sächsische Baude. Nur die sächsische ist noch übrig. Wir steigen entlang des Grenzweges ab nach Hain und wieder hinauf zum Johannisstein (Jánské kameny). Hier stehen im Gegensatz zu vielen anderen Gipfeln der Gegend sowohl auf böhmischer als auch auf sächsischer Seite noch die Grenz-Bauden, welche hier leider nicht mehr zur Einkehr dienen. Da dunkle Wolken Regen ankündigen brechen wir hier ab und wandern über Ankohrweg und Weberweg zurück zum Kammloch.
Blick zum Rollbergein kräftiges Rückepferd zieht hier Holzstämme aus dem WaldFalkenberg (Sokol) und wolkenumwaberter Jeschken (Ještěd)südlicher Grenzweg zum Gipfel auf der Aussichtsplattformhier stand einmal die böhmische Baude, die wie viele nach den Krieg abgefackelt wurdeetwas dearrangiertes RotkehlchenSüdgipfel mit Baudesymbolträchtiges Bild für den Menschenschlag in dieser Gegendam Johannisstein, altes Tor an der GrenzeRegenwolken nahenBasaltgang mit Aussichtsplattform am Johannisstein, links die alte sächsische Baudekreativer Grenzsteinsächsische Baude auf dem Johannisstein, links die neuerbaute tschechische, dazwischen die GrenzeHain mit dem Oybinfelsen (mit Burgruine) links untenHaus in HainTrackaufzeichnung
so hübsch kann ein Bahnhof aussehen- Station Neugarten
Da es heute ein heißer Tag werden soll, plane ich eine Wanderung mit Bergbesteigungen und Aussichten im ersten Teil, und einem Rückweg im kühlen Tal. Letzteres gelang nur halb. Wir starten am Bahnhof Neugarten (Zahrádky) und laufen zunächst durch schöne Täler mit Sandsteinfelsen zum Gläsern Berg (Skleněný vrch). Die Aussichten von oben und die interessanten Felsformationen waren ein Highlight der heutigen Wanderung. In Felsen gehauene Sitzgelegenheiten und alte deutsche Felsgravuren deuten darauf hin, dass der Ausflugsverkehr hier hinauf früher intensiver war. Heute kämpften wir uns durch den zugewachsenen Wanderweg nach oben und waren allein. Herrlich. Rollberg, Jeschken… sogar der Kahlstein war zu sehen. Auf der anderen Seite grüßte der Ronberg. Wir setzten die Wanderung fort, durchquerten das hübsche Kwitkau (Kvítkov) und erreichen einen Aussichtsfelsen nahe der Burg Hannelstein. Selbige lassen wir heute aus, denn von einer Burg gibt es dort (fast) nichts zu sehen. Über alte Felstreppen laufen wir durch ein uriges Felstal zum Oberen Höllengrundteich. Am Teich entlang können wir abkürzen und gelangen zum Skautska Skala, einem ca. 30 Meter hohen Felsen, dessen Gipfel man über Waldwege leicht erreichen kann, und der eine schöne Aussicht über die Teiche bis hin nach Böhmisch Leipa (Česká Lípa) bietet. Der erste Teil des Höllengrundes (Peklo) ist leider immer noch wegen eines Felssturzes geschlossen, so müssen wir oberhalb der Schlucht die Gefahrenstelle umgehen. Da wir ohnehin auf dem Bio-Ziegenhof Neuhof (Novy Dvur) Ziegenkäse kaufen wollen, sparen wir uns den Umweg aus der Schlucht noch oben und zurück. Nach dem Käsekauf geht es endlich hinunter zum Höllengrund, auch Karbenschlucht genannt. Hier ist es verhältnismäßig kühl. Von bemoosten Felsen tropft Wasser in den Robitzbach (Robečský potok), der Sommersonne gelingt kaum das duchdringen bis zum Grund. Nach kurzem gemäßigtem Aufstieg sind wir wieder am Ausgangpunkt zurück.
Beginn der Wanderungkleine Felskapelle am Wegesrandlichter Laubwald und Sandsteinfelsen im Paulinental (?)die alten Sorten der Kirschpflaumen werden reifAufstieg zum Gläsern BergFelsen auf dem Gläsern Berg, alte Ringe im Gestein deuten darauf hin, dass hier früher geklettert wurdeRast mit herrlichem Blick auf das Lausitzer Gebirge und den Jeschkender Ronberg und der Geltschberg auf der anderen SeiteGläsern BergAbstiegleicht gerupfter Kaisermantel auf Diesteldie Bösige im Bildzentrumalte Felsbehausung an den Resten der Burg KwitkauDorfkirche KwitkauWeg zur hl. Barbara, die wir heute auslassenAussicht in der Nähe von HannelsteinHöllengrundstiegenwildes Felstalbunte Trockenwiese mit vielen Insekten und FalternNilgänse auf dem Oberen Höllengrundteich (wenn ich mich täusche bitte melden)Brücke über den Robitzbach, ob diese am Oberen Höllengrundteich existiert war nicht klar. Auf Mapy.cz gab es sie nicht, auf Openstreetmap schonFelsbildnisDenkmal im Wald, welches durch den Namen meiner Heimatstadt auffällt. Hier starben Häftlinge aus dem KZ-Außenlager Schwarzheide auf einem TodesmarschFelsen im TalgrundAussicht auf den Sautska SkalaSautska Skala von untenWeg vom Höllengrund hinauf zur Umgehungsstrecke des Felssturzesoben war es leider sommerlich heißTal nahe der Umgebungsstrecke zum Auffinden eines Geocachessiehe da, die Berge des Kummergebirges sind zu sehen, links der Kahlsteindie Milchgeber unseres heutigen Abendessen (zzgl. Oliven, Brot und Rotwein)Haus im Höllengrund- die Höllenhunde, die uns hier vor Jahren erschreckten waren heute nicht daschattiger TalgrundQuellen am Felsgrundrechts oder links?herrlich bei 30 Grad weiter obenalte FelsenbehausungenAufstieg … der zu einem Grundstück in eine Sackgasse führte. Zumindest wollte uns die Eigentümerin nicht weiter gehen lassen. Schließlich fanden wir den richtigen Weg…heutige Wegstrecke
Heute wandere ich alleine. Nachdem mich unsere erste Wanderung im Kummergebirge so fasziniert hat, musste ich heute noch einmal dort hin. Anregung für die Wegstrecke gab mit leichten Abwandlungen wieder einmal Björn mit seinem Wandervorschlag. Ich starte dieses Mal in Kummer (Hradčany) und wandere zunächst zum Wischkenberg (Víšek), der zwar keine Aussicht bietet, jedoch geologisch interessant ist. Am Gipfel kann man eindrucksvoll die vulkanischen Ursprünge des Kummergebirges sehen. Hier Eruptivgesteine über Sandstein und Formen, die wohl durch geothermale Prozesse entstanden sind. Viel weiter geht es nicht, denn ich musste erst einmal mein Behältnis für Blaubeeren füllen. Nach einer knappen Stunde und 1,3 kg der färbenden Früchte im Rucksack ging es weiter. Den Gipfel des Kleinen Buchberges musste ich hart erkämpfen, die letzten 50 Höhenmeter ging es seeehr steil bergauf. Die Aussicht von oben war mager, aber immerhin gab es einen Blick auf den relativ nahen Rollberg (Ralsko) mit seinem Burgfried. Der anschließende Aufstieg zum wenig höheren Großen Buchberg war dann eher leicht. Als Entschädigung gab es Ausblicke zu den Bösigen mit ihrer imposanten Burganlage. Der weitere Weg führte mich zum verschwundenen Ort Strassdorf. Nach der Vertreibung der Einwohner herrschte hier 65 Jahre lang das Militär. Nur ein paar Mauerreste und ein alter in den Felsen gehauener Keller sind übrig geblieben. Dann musste ich erst einmal Pause machen, denn ein kurzes aber heftiges Gewitter überzog die Landschaft mit Blitz, Donner und Platzregen. Der anschließende Weg durch die „Schluchten“ des Kummergebirges war eindrucksvoll. Alles dampfte, Dammhirsche und Rehe blicken mich verwundert an. Im Antolovo-Tal bereute ich leicht, nur kurze Hosen zu haben. Brennnesseln überall. Egal, meiner Begeisterung für diese urige Landschaft hat das nicht geschadet. Hier werde ich ganz bestimmt nicht das letzte Mal gewesen sein.
Landschaft fast wie in Skandinavien seltsame Gesteinsformationen auf dem Wischkenbergfast wie in Brandenburger Wäldern- und massig BlaubeerenGipfel des Kleinen Buchberges- sieht unspektakulär aus, isses aber nichtEigentlich dachte ich immer, auf den Gipfeln der Kegelberge Nordböhmens findet man Eruptivgesteine wie Basalt oder Phonolith. Wie dieser Kalksandsteinfelsen hier her kommt, entschliesst sich mir völlig…da muss ich noch rauf, Gipfel des Großen Buchbergesich liebe diese Landschaft Nordböhmens- hier die Bösige mit BurgFarnWeg zum Großen BuchbergBlick zum RollbergWegkreuzungInformationstafeln in StrassdorfAlter Keller in StrassdorfFelsenkellergruslige FelsbildnisseGipfel des Strassdorfer Eichbergesherangezoomt.. BösigburgAlso wie hier ein Jeepfahrer ums Leben gekommen sein soll, keine Ahnung…kleines Felsentordampfende Felsenlandschafterodierter Sandsteinbeider Bösige in voller Prachtim urigen Antolovo-Tal im urigen Antolovo-Tal eher weglose Streckeder Tod hat auch schöne Seitenes wird lichterweiter durch feuchten Brennnesselwaldendlich sandige Strecke kurz vor KummerTrack
Wir sind zeitig los, da die Anreise zum Ausgangspunkt unser heutigen Wanderung ca. 1 Stunde braucht. Wir wollen das Kummergebirge (Hradčanské stěny) erkunden. Seit 1946 war die Gegend ein riesiger Truppenübungsplatz. 30 der zumeist deutschsprachigen Dörfer wurden entvölkert und die Bewohner vertrieben. Seither war das Kummergebirge unerreichbar und bis auf Kernzonen militärischer Nutzung die Natur sich selbst überlassen. Wir starten in Mickenhahn (Provodín) und erklimmen zunächst den Kahlstein (Lysá skála). Erklimmen stimmt in diesem Fall, da der steile Basaltgipfel nur kraxelnd erreicht werden kann. Oben belohnte uns eine wunderschöne Rundumsicht. Über üppige und artenreiche Wiesen liefen wir nach Wesseln (Veselí) und anschließend parallel zum Polzen (Ploučnice) mit Abstechern zur Polzenaue bis zur Hundskirche (Psi Kostel). Hier verändert sich die Landschaft zur Kiefernwaldregion mit zahlreichen Sandsteinfelsen. Die Hundskirche ist ein auf den ersten Blick eher unauffälliger Felsblock. Bei näherer Betrachtung entpuppt er sich als von zahlreichen Höhlen durchlöchert und so fast schwebend. Ein Abenteuerspielplatz für Kinder, von denen heute in der Ferienzeit einige herumtollten. Weiter geht es zu einem kleinen Felsentor und anschließend durch Kiefernwald. Der Waldboden ist fast durchgängig mit Blaubeersträuchern bewachsen, und die Früchte sind gerade reif. Dementsprechend sahen unsere Zungen und Hände nach der Walddurchquerung aus. 🙂 Querfeldein laufen wir zum Langeberg (Dlouhý vrch). Hier bestaunen wir die historischen Schanzen, die als Verteidigungsbollwerk u.a. von Kaiser Franz in Auftrag gegeben worden sind. Auf dem schmalen Gipfelgrat aus Phonolith steigen wir hinab zum Ausgangspunkt.
Haus in Mickenhankleine Kraxelei am Kahlbergdie geliebten Kegelberge mit der Burg Bösig GipfelglückDiese kleine Rinderherde hat genug PlatzBasaltformationen auf den KahlsteinBlick nach Mickenhanhübscher AckerwachtelweizenBlick zum RollbergWiesenglückMeister Lampe kann schlecht gucken, und wenn man gaaanz still ist, rennt er uns fast umder Kahlstein, ein verwitterter Vulkanschlot, von untenWegstöckel in Wesseln, eines jener sich wieder etwas bevölkernden DörferFelsen in der Polzenaueder wasserreiche und mäandrierende Polzen fließt irgenwann in die ElbeKiefernwald mit SandsteinMittagspause mit geschmierten Brötchen und WasserHundskircheHundskircheFelsentorPfannkuchenfelsenFelsentor von untenunendlich viele Blaubeerenleckerdie Beiden mussten ordentlich Krach machen, damit wir sie auch seheninteressante Doppelung der Silhuetten- Rollberg und Jeschken Schanzen am Langeberg auf dem langen Gipfelgrat des LangebergsTrackaufzeichnung