S-Bahn Berlin- Sie packens einfach nicht

„Berliner S-Bahn will ihre Kunden besser informieren“, so die Schlagzeile am 16.02.11 in der Berliner Morgenpost. „12,5 Millionen Euro investiert das Tochterunternehmen der Deutschen Bahn bis Ende 2011 in neue elektronische Anzeigetafeln und Beschallungssysteme“.

Toll! Da komme ich heute Morgen doch am bereits seit längerem mit den elektronischen Anzeigetafeln und Beschallungssystemem ausgerüsteten Bahnhof Westkreuz an. Eigentlich habe ich 7 Minuten Zeit zum umsteigen. Auf der Anzeige am oberen Bahnsteig steht geschrieben: Potsdam Hbf. 14 Minuten. Na gut denke ich, nix Neues, der sogenannte Winterfahrplan ist eh nur Makulatur, muss ich eben etwas länger warten.

Unten angekommen steht ein Zug auf dem Gleis, in welchem Leute sitzen. Wo fährt der hin? Auf der Anzeige am Bahnsteig steht geschrieben: S7 – Zugausfall/ S75 Zugausfall. Äh, ja, und wo fährt diese Bahn hin? Ich frage eine Frau, die weiß es auch nicht. Ich will nach vorn laufen, am Kopf des Zuges steht ja immer dran, wo die Bahn (wahrscheinlich) hinfährt. In diesem Moment gibt der Fahrer sein „Zurückbleiben“ bekannt, die Bahn fährt los – nach Potsdam Hauptbahnhof!!! Klasse!!!

Was machen die dynamischen Zuganzeiger? Nix!!! Was machen die Beschallungssysteme? Nix! Wie informiert die S-Bahn über die Situation und Fahrmöglichkeiten? Gar nicht! Dabei kann man den Mitarbeitern der S-Bahn noch nicht mal einen Vorwurf machen, die wissen in den allermeisten Fällen selber nicht, was los ist. Der Fehler liegt im System! Spart Euch die 12,5 Mio. Euro, das wird eh‘ nix! Ein Blick auf Twitter zeigt, dass momentan auf der Stadtbahn gar nichts läuft, wegen eines Polizeieinsatzes. Aha, dank moderner Technik weiß ich nun wenigstens Bescheid. Das kann länger dauern. Gut dass man Kollegen hat, die Gestrandete mit dem Auto abholen und zur Arbeit fahren.
(Foto Wikipedia)

Spätwinter in Bansin

Der Wetterbericht versprach Schnee und Grau in Sachsen sowie Sonne und Frost im Norden- was lag näher, als ein Wochenende auf Usedom zu verbringen? Und dieses Mal hatte der Wetterfrosch sogar Recht behalten. Blauer als dieser Himmel ging gar nicht, die Fernsicht erlaubte Blicke über Swinemünde und Misdroy bis zum Ostende Wollins.
Zunächst fuhren wir schnurstracks auf die Insel, nur mit einem kleinen Umweg zum Schmollensee, um Geocache GC1YPC5 zu finden. Immer wieder interessant, welch schöne Ecken auf Usedom abseits der Strände zu finden sind.
An der Ostsee angekommen entschieden wir uns zunächst für eine Strandwanderung von Ückeritz nach Kölpinsee und zurück über die Steilküste. Obwohl zur Mittagszeit kam die Sonne kaum über den Steilküstenrand.

Wir waren nicht die einzigen Strandwanderer, die einer frischen Brise bei -1 Grad trotzten. Allerdings waren wir wohl die einzigen Geocacher. GC1WJM4 (Marienkäfer-Invasion) und GC1PGDY (639 km bis Stockholm) waren zwar nicht spektakulär, aber solide gut gemachte Tradis.
Ein Strandhäuschen für mich haben wir auch entdeckt:

Sogar Berge waren zu besteigen, ganz schön schwierig bei den Tiefschnee…

Die Steilküste hat dieses Jahr ganz schön Federn lassen müssen, großflächig sind Hänge abgerutscht, wurde der Strand abgetragen.

In Bansin checken wir kurz in unserem Hotel ein und bekamen zur Begrüßung den ersehnten Kaffee. Leider hatte das Zimmer keinen Meerblick, aber für den äußerst günstigen Internetpreis konnte man das nicht erwarten. Immerhin hängt über dem Bett ein äußerst dekorativer Kristalllüster und die Wasserhähne sind gülden! *stöhn*
Der Himmel ist immer noch blau, also nix wie raus zur Wanderung Nummer 2. Unten zu sehen das „Zentrum“ von Bansin, das für uns schönste der 3 Kaiserbäder. Hat zwar keine historische Seebrücke wie Ahlbeck und keine Spielbank wie Heringsdorf, aber es hat noch etwas Charme bewahrt und kommt nicht so überkandidelt daher. Obwohl es hier und da auch schon hässliche Appartmentblöcke von Heuschreckenfirmen zwischen schönster Bäderarchitektur gibt.

Historische Badekarren flankieren die Konzertmuschel
Letzte Eisreste vor Strandvillen auf dem Weg nach Heringsdorf

Warten auf den Sommer und Krumen-werfende Touristen

Warten auf eine guten Fang? An den Fischerbuden in Heringsdorf

Ziemlich durchgefroren kamen wir wieder in Bansin an und wärmten uns erst einmal im wirklich schönen Wellnessbereich des Hotel auf. Bei 99 Grad in der Sauna kein Wunder… Abend gabs ein heimisches Bier im Atlantik-Pub und natürlich Ostseefisch vom Teller (Flunder und Dorsch).
Heute (Sonntag) war das Wetter zwar immer noch besser als angesagt, es schien sogar die Sonne vom leicht verschwiemelten Himmel, nach einem Frühstück in plüschiger Atmoshäre aber mit Blick auf die See fuhren wir via Wolgast der Heimat entgegen. Vorher holten wir noch schnell den endlich muggelfreien Geocache vorm Hotel (GCEWDT), der sich heute gleich zeigte, obwohl wir vor einem halben Jahr mit Tino und Tanja vergeblich suchten. Auch beim schon zu Hause gelösten Rätselcache „Vier Leute und nur ein Boot am Schloonsee“ (GC2JXBE) waren wir alleine und konnten noch einen Fund einheimsen.
Unten ist André zu sehen beim Mittagstop im Pasewalk. Nach längerer Suche nach einem Restaurant in einem nahezu toten Stadtzentrum wurden wir dank GPS doch noch fündig. Eine kleine Cachedose „Storch und Ziege“ (GC2J3OD) auf dem verwaisten Marktplatz wurde auch noch als Fund mitgenommen. Ach ja, das Restaurant hieß „Villa Knobelsdorff“ und ist durchaus empfehlenswert. Es gab übrigens Straußen-Bratwurstpfanne aus heimischer Produktion.

S-Bahn Berlin – und das Chaos geht weiter

Heute morgen hatte ich mich entschlossen, mit der Berliner S(chleich)-Bahn ins Büro zu fahren. Selbige fährt ja momentan nach einem ausgedünnten Not-Not-Fahrplan im Schneckentempo durch die Stadt. Grund ist der „harte“ Winter. Mit diesem Fahrplan will man nach den Chaos-Wochen wenigstens so etwas wie einen zuverlässigen Fahrplan anbieten. Die Bahnen fahren nur noch im 10- oder 20-Minutentakt, dazu stehen die Züge an jeder Station 2-3 Minuten herum, um eventuell auftretenden Verspätungen leicht aufholen zu können. Die Höchstgeschwindigkeit wurde auf 60 km/h gesenkt. Nun ja, bei frühlingshaften 11 Grad heute Morgen sollte man ja keine Verspätungen erwarten. Denkt man, und hat wieder mal falsch gedacht. Am Bahnsteig in der Schönhauser Allee angekommen sprang der „Dynamische Zugzielanzeiger“ mal auf eine Wartezeit von 3 Minuten hinunter auf eine Minute und wieder rauf auf 6 Minuten. Nach 6 Minuten kam natürlich- nix! Irgendwann erbarmte sich eine S-Bahn-Mitarbeiterin und kündigte an, dass der Zug in „wenigen Minuten“ eintreffen werde. Zu spät für mich, damit schaffe ich den Anschluss in Westkreuz nach Potsdam auf keinen Fall. Und zwanzig Minuten herumstehen will auch keiner, bis eventuell wieder eine Bahn fährt. Außerdem war nicht sicher, ob ich nach dieser Verspätung der Ringbahn überhaupt mitkomme in der sicherlich wieder einmal überfüllte Bahn. Also sprintete ich rauf zur nach wie vor zuverlässig fahrenden U-Bahn und fuhr ab Alex mit dem Regio. Mehrzeitaufwand dieses Mal: 15 Minuten, bzw. zum Normalfahrplan, den es aber schon seit 3 Jahren nicht mehr gibt: 25 Minuten. Soweit so gut. Ratet mal, ob es wenigstens auf dem Nachhauseweg geklappt hat! Richtig! Natürlich nicht. Die Ringbahn Richtung Schönhauser stand erst einmal minutenlang in Westend, eine piepsige Frauenstimme versprach die Weiterfahrt in wenigen Minuten. Eine betriebsinterne Störung… Irgendwann fuhr die Bahn los, bis Jungfernheide, wo sie wieder stand. Plötzlich verkündete eine Stimme: „Diese Bahn fährt auf Grund eines Unfalls mit Personenschaden nur bis Beusselstraße“. Ich schaffte es durch einen beherzten Sprung und Drängeln gerade noch, aus der Bahn zu kommen, bevor sie abfuhr. Die mitfahrenden Touristen haben von alledem natürlich nichts mitbekommen, englisch werden bei der S-Bahn keine Ansagen gemacht. Wie peinlich für eine Stadt mit so vielen ausländischen Besuchern. Nebenbei: Unfälle mit Personenschaden passieren, das muss nicht einmal Schuld der S-Bahn sein. Aber das Informationsmanagement ist einfach grauenhaft. Gut dass es in Jungfernheide eine U-Bahn gibt. Über U7 um dann mit der U2 kam ich mit 45 minütiger Verspätung zu hause an.
Danke liebe S-Bahn, dass du mir heute wieder 60 Minuten Freizeit geklaut hast. Danke, dass du die Preise erhöht hast, danke dass du dich erdreistest, wieder missmutige Kontrolleure durch die Züge zu schicken. Danke dafür, dass Jahreskartenbesitzer, die sich nächstes Jahr gegen die Chaos-S-Bahn entscheiden, keine Entschädigung bekommen für die Schlechtleistung. Danke, dass du mir Geld aus der Tasche gezogen hast, obwohl die Leistung nicht erbracht wird.
Morgen fahre ich wieder mit dem Auto.
(Foto: Wikipedia)

Wo sich Fuchs und ….

…Reh gute Nacht sagen, war ich heute unterwegs, könnte man meinen. André treibt sich dienstlich in Amerika (Kansas City) rum, und ich bin wieder in Neusalza nach dem Rechten schauen. Das herrlich sonnige wenn auch kalte Wetter musste genutzt werden, für kleinere Wanderungen und Geocaching war’s perfekt. Da die Gegend um Neusalza abgegrast ist, bin ich Richtung Zittau gefahren. Hier versuchte ich mich zunächst an der „Besteigung“ von Menzels Spitze, einem kleinen Felsen über Hainewalde mit Cache (GC1YX83). Nach kurzer Suche wurde ich fündig, verräterische Spuren im Schnee habe sehr geholfen. Unten zu sehen der Gipfel.


Von hier hat man schöne Ausblicke auf Hainewalde, den Breiteberg und das Zittauer Gebirge. Schöne Ecke hier, wieder mal durch Geocaching gefunden.
Wieder unten in Hainewalde fiel mir dieses urige Haus auf.

Weiter gehts zum Wiedeberg. Selbiger hat natürlich auch eine Cachedose als Ziel. (GC28RJY)
Unterwegs liefen mir drei Rehe über den Weg, eins davon mit Knickohr. Den Fuchs, ganz oben zu sehen, konnte ich beim Mäusefangen beobachten. Sah lustig aus, er hüpfte immer nach oben und versuchte so der Maus habhaft zu werden. Ganz versunken in der Jagd sah er mich sehr spät kommen.
Sogar Skiläufer waren unterwegs, obwohl nur so ca. 15 bis 20 cm Schnee liegen, immerhin Pulverschnee.
Blick auf Hainewalde mit Hutberg
Zum Abschluss fuhr ich noch an den Stadtrand von Zittau, wo es am Olbersdorfer See eine Dose zu finden gab. (GC26297). Sie lag auf ehemaligem Tagebaugelände, welches bei der Sächsischen Landesgartenschau 1999 (das Jahr meines Wegzugs aus Zittau) komplett umgestaltet wurde. Interessant, wie viele Leute hier unterwegs sind, und wie schön alles geworden ist. Leider war der verspochene Blick auf Zittau nicht so spektakulär, da die Türme der Stadt doch noch ziemlich weit weg waren. Egal, die Dose war trotzdem findenswert.

De Dampfmaschin….

Kurz bevor alles den Bach runterging in Deutschland wurde 1944 in Berlin ein Film produziert, der seltsamerweise so frei von jeglicher Nazipropaganda war, dass man heute erstaunt ist, wie wenig sich doch über die Zeiten verändert hat. Ein Film, den Generationen von Studenten wie auch mich damals immer wieder fasziniert hat. Selbst zu DDR-Zeiten hat unser Physik-Professor in der letzten Vorlesung des Jahres Texte aus der Feuerzangenbowle zum Besten gegeben. Das selbiger nach der Wende als „IM“ entlassen wurde, irritiert mich noch heute. Wie dem auch sei… die „Feuerzangenbowle“ kann ich hier wieder mal jedem nur ans Herz legen.