Allein in Neusalza, eine Wanderung in Böhmen bei Sonnenschein, lange habe ich darauf gewartet. Ich fahre nach Schnauhübel (Sněžná) und stellte dort das Auto an der Wallfahrtskirche „Maria Schnee“ ab. Über Langengrund (Dlouhý Důl) wandere ich in die Felsentäler der nordöstlichen Böhmischen Schweiz. Interessanterweise konnte ich trotz Temperauren um die 18 Grad noch mehrere Eisfälle bewundern. Die Wanderung war wegen vieler umgestürzter Bäume der letzten Stürme ziemlich anstrengend. Nach 12 km war ich wieder zurück am Ausgangspunkt.
26,5 km hatten wir heute Abend in den Beinen, eigentlich waren nur 18,7 km geplant, aber Teile der Böhmischen Schweiz sind bis 31.07. gesperrt, weshalb wir Umwege laufen mussten. Das Auto wurde auf dem Parkplatz am Ortsausgang von Daubitz (Doubice) abgestellt, von dort liefen wir nach Balzhütte (Na Tokáni), dieses Mal nicht durch die Engen Stiegen (Úzké schody), sondern auf der Kinsky-Schleife zu den Ausblicken und von dort steil runter nach Balzhütte, wo es ein Bier zur Stärkung gab. Dann ging es weiter über den Brückengrund bis zum Schwarzen Tor (Černá brána) und in großem Bogen zurück nach Daubitz. Die Abkürzung über die „Schwarze Frau“ und „Käs und Brot“, eindrucksvolle Felstürme mit Aussichten, war auf Grund der saisonalen Sperrung nicht möglich.
Eigentlich wollten wir ja heute von Rosendorf (Růžová) bis zum Belvedere über der Elbe wandern, aber das Wetter machte uns ein Strich durch die Rechnung. Schon als wir loswanderten war es trübe, an Fernsicht nicht zu denken. Egal, ein bisschen Bewegung muss sein. Bis Jonsdorf (Janov) kamen wir noch trocken, beim Abstieg in die Dürrkamnitzschlucht (údolí Suché Kamenice) fing es an zu regnen. Was wollen wir da am Belvedere? Also kürzten wir ab und liefen über Arnsdorf (Arnoltice) wieder zurück zum Ausgangspunkt. Hoffentlich haben wir morgen mehr Glück mit dem Wetter…
Dieses Mal schlug die Abweichung der Wettervorhersage zum tatsächlichen Wetter zur negativen Seite aus. Unsere Wanderung endete nass. Na ja, mit der richtigen Wanderkleidung kein großes Problem.
Wir starteten in Zeidler (Brtníky), dessen Name auf die hier vor langer Zeit anzutreffende Waldbienenzucht zurückgeht. Zum ehemaligen Waldschlösschen Sternberg (Šternberk) geht man über Wiesen und später schnurgerade durch den Wald. Der Weg erscheint wenig spektakulär, ein Abstecher zur Eulenaussicht (Soví vyhlídka) zeigt aber, dass das Schöne in der Tiefe liegt. Hier oben auf der Sandsteinplatte sieht man die Felsen der Böhmischen Schweiz nicht. Also machten wir einen Abstecher hinunter zur Eulenhöhle und umrundeten die einsamen Felsen, liefen durch den bemoosten, von Felstürmen gesäumten Stürmersgrund nach Hemmehübel (Kopec) und von dort zurück nach Zeidler. Das Restaurant von Otto besuchten wir heute nicht, da wir uns schon auf Pellkartoffeln aus dem Garten mit handgeschöpftem Quark und Leinöl freuten.
Zwar ließ sich zu keinem Zeitpunkt die Sonne blicken, und am Ende fing es auch noch an zu regnen, aber wir fanden die Wanderrunde trotzdem bemerkenswert.
altes Umgebindehaus in Zeidler
auf dem Weg zum Sternberg sieht man den markanten Wolfsberg
Weg von Zeidler mit Brunnengrotte
André inforniert sich
frische Pilze
Eulenaussicht: da geht’s aber ganz schön abwärts!
wie gewohnt in Böhmen vorbildliche Wanderwegweisung
Eulenhöhle
der Weg führt durch einen kleinen Tunnel
wandern am steilen Abhang
Felsenlandschaft
Felsspalte
wir wandern an der Felskante entlang
der „Sternbergwächter“
buntes Baumpilzlein
im Stürmersgrund
an diesen Baumpilz fanden wir die Wassertropfen bemerkenswert
Spätsommer oder Frühherbst, das weiß man nicht so genau. Auf alle Fälle hat die Wettervorhersage wieder einmal versagt. Regen bei 16 Grad wären zu erwarten. In Wirklichkeit wurden es zwei Tage Sonne bei 22 Grad. Wie man so daneben liegen kann, ist uns ein Rätsel.
Heute wollten wir um Khaa (Kyjov) wandern. Auf mapy.cz haben wir einen Aussichtspunkt entdeckt, zu dem kein Wanderweg führt und den wir noch nicht kennen. Na ja, die Wege waren teilweise nicht mehr existent, und die Aussicht zugewachsen. Egal, allein der herrliche Wald hat den Weg gelohnt.
Anschließend wanderten wir dann wieder auf bekannten Pfaden durch die Sandsteinfelsen in bemoosten Tälern, vorbei am Hexenmeister zu den Resten der Burg „Oberer Karlstein“ und wieder runter nach Khaa. Dort gab es zur Stärkung gebratenen Käse draußen in der Sonne. Den Verdauungsspaziergang machten wir anschließend durch die Wiesen nordöstlich von Khaa.
Idylle in Khaa
Stausee
so ganz up-to-date ist mapy.cz auch nicht mit den Wegen…
Licht und Luft, bald kommen die dunklen Monaten.. brrr…