S-Bahn Berlin – und das Chaos geht weiter

Heute morgen hatte ich mich entschlossen, mit der Berliner S(chleich)-Bahn ins Büro zu fahren. Selbige fährt ja momentan nach einem ausgedünnten Not-Not-Fahrplan im Schneckentempo durch die Stadt. Grund ist der „harte“ Winter. Mit diesem Fahrplan will man nach den Chaos-Wochen wenigstens so etwas wie einen zuverlässigen Fahrplan anbieten. Die Bahnen fahren nur noch im 10- oder 20-Minutentakt, dazu stehen die Züge an jeder Station 2-3 Minuten herum, um eventuell auftretenden Verspätungen leicht aufholen zu können. Die Höchstgeschwindigkeit wurde auf 60 km/h gesenkt. Nun ja, bei frühlingshaften 11 Grad heute Morgen sollte man ja keine Verspätungen erwarten. Denkt man, und hat wieder mal falsch gedacht. Am Bahnsteig in der Schönhauser Allee angekommen sprang der „Dynamische Zugzielanzeiger“ mal auf eine Wartezeit von 3 Minuten hinunter auf eine Minute und wieder rauf auf 6 Minuten. Nach 6 Minuten kam natürlich- nix! Irgendwann erbarmte sich eine S-Bahn-Mitarbeiterin und kündigte an, dass der Zug in „wenigen Minuten“ eintreffen werde. Zu spät für mich, damit schaffe ich den Anschluss in Westkreuz nach Potsdam auf keinen Fall. Und zwanzig Minuten herumstehen will auch keiner, bis eventuell wieder eine Bahn fährt. Außerdem war nicht sicher, ob ich nach dieser Verspätung der Ringbahn überhaupt mitkomme in der sicherlich wieder einmal überfüllte Bahn. Also sprintete ich rauf zur nach wie vor zuverlässig fahrenden U-Bahn und fuhr ab Alex mit dem Regio. Mehrzeitaufwand dieses Mal: 15 Minuten, bzw. zum Normalfahrplan, den es aber schon seit 3 Jahren nicht mehr gibt: 25 Minuten. Soweit so gut. Ratet mal, ob es wenigstens auf dem Nachhauseweg geklappt hat! Richtig! Natürlich nicht. Die Ringbahn Richtung Schönhauser stand erst einmal minutenlang in Westend, eine piepsige Frauenstimme versprach die Weiterfahrt in wenigen Minuten. Eine betriebsinterne Störung… Irgendwann fuhr die Bahn los, bis Jungfernheide, wo sie wieder stand. Plötzlich verkündete eine Stimme: „Diese Bahn fährt auf Grund eines Unfalls mit Personenschaden nur bis Beusselstraße“. Ich schaffte es durch einen beherzten Sprung und Drängeln gerade noch, aus der Bahn zu kommen, bevor sie abfuhr. Die mitfahrenden Touristen haben von alledem natürlich nichts mitbekommen, englisch werden bei der S-Bahn keine Ansagen gemacht. Wie peinlich für eine Stadt mit so vielen ausländischen Besuchern. Nebenbei: Unfälle mit Personenschaden passieren, das muss nicht einmal Schuld der S-Bahn sein. Aber das Informationsmanagement ist einfach grauenhaft. Gut dass es in Jungfernheide eine U-Bahn gibt. Über U7 um dann mit der U2 kam ich mit 45 minütiger Verspätung zu hause an.
Danke liebe S-Bahn, dass du mir heute wieder 60 Minuten Freizeit geklaut hast. Danke, dass du die Preise erhöht hast, danke dass du dich erdreistest, wieder missmutige Kontrolleure durch die Züge zu schicken. Danke dafür, dass Jahreskartenbesitzer, die sich nächstes Jahr gegen die Chaos-S-Bahn entscheiden, keine Entschädigung bekommen für die Schlechtleistung. Danke, dass du mir Geld aus der Tasche gezogen hast, obwohl die Leistung nicht erbracht wird.
Morgen fahre ich wieder mit dem Auto.
(Foto: Wikipedia)

Ice Age 2010

Nach einer kalten Nacht fing es heute wieder an zu schneien, gegen Nachmittag zeigte sich aber noch einmal die Sonne. So nutzte ich die Gelegenheit, raus zum Tegeler See zu fahren und ein bisschen zu wandern. Bei minus 8°C war das heute sogar noch angenehm, da es windstill blieb. Die Schiffe an der Greenwichpromenade hatten heute nicht viel zu tun. Mal sehen, wie lange diesen Winter das Eis hält.

Über die Sechserbrücke gelangt man über das Tegeler Fließ. Als es die Brücke noch nicht gab, verdiente sich der ansässige Fischer etwas dazu, indem er Wanderer für einen „Sechser“ (5 Pfennige) in einem Kahn übersetzte.

Eine eisfreie Stelle im Tegler Fließ, ein sehr begehrter Platz.
Dieser Fischreiher hat sogar Hoffnung, hier Beute zu machen.
15:20 Uhr, es wird langsam dämmrig.
15:40 Uhr, in zwölf Minuten geht die Sonne hinter Hasselwerder unter. Früher geht nicht mehr, ab Donnerstag werden die Nachmittage wieder länger.

Berliner Weihnachtswelt

Heute ging die Sonne am Alexanderplatz um 15:52 Uhr unter. Früher geht’s nicht mehr, zumindest für den Sonnenuntergang hat Clärchen das Tief erreicht. Da ich heute auf der Heimfahrt am Alex umgestiegen bin (das Auto steht schon 10 Tage unbenutzt in der Tiefgarage), hab ich die Gelegenheit genutzt, ein paar Aufnahmen der „Berliner Weihnachtswelt“ zu machen. Diese hochtrabende Angelegenheit befindet sich zwischen Fernsehturm, Rotem Rathaus und Marienkirche. Ganz nett gemacht trotz der Ausmaße. Es gibt u.a. eine Schlittschuhbahn rund um den Neptunbrunnen, ein schönes Riesenrad, alte Karussels, Streichelzoo, und natürlich Glühwein- und Fressbuden mit unvernünftigen Preisen.



Ziemlich gut besucht dieser Markt, kein wunder bei der verkehrsgünstigen Lage. Aber meiner Meinung nach kommt diese „Weihnachtswelt“ nicht annähernd an den kleinen skandinavischen Weihnachtsmarkt im Hof der Kulturbrauerei heran.

Wintergefahren

Der Winter will nicht weichen. Da bricht fast das Plastik-Dach von unserem Balkon zusammen; die eigentlich stabil aussehenden Aluprofile haben sich schon ziemlich verformt. Die Schneelast wird einfach zu schwer. Diverse Metallrohre sind durch die wandernden Dachgletscher schon mit lautem Krachen auf den Hof geflogen. Die Hausverwaltung warnt, Lebensgefahr. Mehr macht sie nicht, ein Feuerwehreinsatz ist denen sicher zu teuer….
Na und wenn man schon nicht in den Hof darf, fährt man wenigstens mal an die Spree. Die ist aber auch noch zugefroren, wie man oben sieht.

Immerhin hab ich noch etwas Seltsames unterm Viadukt der U1 am Schlesischen Tor entdeckt. Ein Imbiss in einer ehemaligen Bedürfnisanstalt. Na dann guten Appetit!