Wanderung um das Kokorschiner Tal

Deckelfelsen

Die Wettervorhersage verspricht für heute und morgen einigermaßen annehmbares Wanderwetter, und so fahren wir kurzentschlossen in die Daubaer Schweiz. Dorthin ist uns meist der Weg zu lang, aber wenn man schon Urlaub hat…

Wir nutzen wie so oft eine Wanderempfehlung von Björn, die uns zu einigen Highlights der Daubaer Schweiz und des Kokorintals führt. Zuerst steigen wir zu den berühmten Pokličky-Felsen auf, einem Symbol der Daubaer Schweiz. Vorbei an Kletterfelsen und durch schattige Täler führt der Weg teilweise über Leitern und Stiegen bis zur eindrucksvollen Burg Kokorin. Dort verzichteten wir auf eine in tschechischer Sprache geführte Tour und stiegen nur auf den Burgturm. Ringsum waren grüne Hügel zu sehen, ein seltsamer Kontrast zu den sonst weiten Ausblicken. Der Turm ist nicht hoch genug, um über die Talkante sehen zu können. Das Bauwerk selber und die Höhe über dem Abgrund entschädigten trotzdem für den Aufstieg. Weiter führte uns der Weg an der Ruine der Felsenburg Nedamy vorbei. Der Aufstieg erschien uns zu gewagt, wir kniffen. Eine andere kleine Höhle (Kirchleinhöhle, Kostelíček) konnte wir dagegen erklimmen. Nach ca. 20 km kamen wir schließlich am Ausgangspunkt an. Jetzt übernachten wir in einem Motel, um morgen noch eine Wanderung in der Gegend zu machen.

Eine der zahlreichen Felsenschluchten
Kletterfelsen „Faraon“
wir klettern auch ein wenig
ein paar wacklige Stiegen…
jetzt wirds eng
auf der anderen Talseite die Burg Kokorschin
Wanderwege sind hier teilweise ziemlich eng, nix für Dicke
Tunnel an der Burg Kokorschin
Burg Kokorschin
Burg Kokorschin, Burghof
Blick vom Burgturm
Abstieg
einige Kilometer geht es auf nahezu gleicher Höhe vorbei an hunderten Felsgebilden
Talende eines Seitentales
Schlucht an der Felsburg Nedamy
Blick aus einem Felsenraum auf Fuße der Burg Nedamy
Felsenburg Nedamy
Felsen Felsen Felsen
Kirchleinhöhle
Kirchleinhöhle

schöne alte Brücke im Wald
Andachtsort in Gestrebitz (Jestřebice)
Idylle in Gestrebitz
Gestrebitz
Gestrebitz
Trackaufzeichnung

Kammweg zur Schwarzbrunnkoppe

Nachdem nun unsere Wanderung über den Riesengebirgskamm wegen des Wetters geplatzt ist, wollten wir als Ersatz einen Teil des alten Kammweges in Richtung Jeschken (Ještěd) begehen. Die maximale Höhe dieser Strecke liegt unter 900 Metern und sollte damit nicht in den Wolken liegen. Wir fuhren mit dem Schienenersatzverkehr von Bad Wurzelsdorf (Kořenov) nach Tannwald (Tanvald), wo die Wanderung begann. Der Aufstieg zur Schwarzbrunnkoppe (Černá studnice, 869m) begann steil und wurde zunehmend flacher und felsiger. Ein erster Aussichtspunkt war mit der Theresienhöhe (Terezínka) erreicht. Ein Fabrikbesitzer aus Tannwald ließ diese Aussichtskanzel 1853 errichten und benannte sie nach seiner Frau. Seltsam geformte Granitfelsen lagen am folgenden Wegabschnitt, die außergewöhnlichsten hatten Namen wie zum Beispiel Brötchen (Buchta) oder Teufelsstein (Certovy skála). Am Gipfel angekommen bewunderten wir den schönen Aussichtsturm der Schwarzbrunnwarte und stärkten uns mit Bier und Paprikawurst sowie Blaubeerkuchen. Der Gipfel war gut besucht, kein Wunder, gilt der Berg doch als Hausberg von Gablonz (Jablonec nad Nisou). Nach der Stärkung stiegen wir zum nächstgelegenen Bahnhof ab. Auf dem Weg dorthin besuchten wir noch den neu errichteten Aussichtsturm „Nisanka“, welcher erstaunlich schöne Aussichten auf das Iser- und Jeschkengebirge sowie den Schwarzbrunnkamm bot. Der Zug brachte uns nach einer moderaten Wegstrecke von 15,3 km in ca. 2 Stunden wieder zurück nach Hause.

Aufstieg zur Theresienhöhe
wer sieht die mürrischen Gesichter?
auf der Theresienhöhe
Felsgebilde
Aufstieg
felsiges Terrain
der Weg führt durch eine kleine Schlucht
seltsame Felsen, wie gebacken
weiterer Aufstieg
Blick zurück
im Zoom: Stephansturm vorne, Reifträgerbaude dahinter
trübe Aussichten
André genießt die Aussichten trotzdem
überhängende Felsen
die Sonne kommt kurzzeitig raus
Brötchen-Felsen
der Teufelsfelsen
Gipfel der Schwarzbrunnkoppe
Blick vom Turm hinunter nach Gablonz
Turm der Schwarzbrunnwarte
Abstieg teilweise auf Balkenwegen
Aussichtsturm „Nisanka“
Blick vom Turm
der Schwarzbrunnkamm
Wegstöckel am Wegesrand
Die Wanderstrecke

unfreiwilliger Abstieg von Riesengebirgskamm

Um es kurz zu sagen: Aus unterem Vorhaben, auf dem Riesengebirgskamm zu wandern, wurde nichts. Nach ein paar Kilometern bei 4 Grad, Nebel und stürmischem Wind brachen wir ab. Die Wetteraussichten versprachen auch keine Besserung. Irgendwie verfolgt uns das Wetterpech. Wir stiegen also über Elbquelle und Hofbaude (Dvoračky) nach Harrachsdorf ab, und suchten uns Unterkunft im Bad Wurzelsdorf. Nach 26 km in den Beinen ließen wir es uns bei tschechischem Bier und Knödelgerichten gut gehen.

Abschied von der Neuen Schlesischen Baude
schwebender Grenzstein
unwirtlicher Riesengebirgskamm. Keine Aussicht, saukalt und stürmisch
Grenzübertritt nach Tschechien
Elbequelle
Endlich ist die Hofbaude erreicht, wo wir uns stärkten
trübe
Wasserfällchen
baufällige Brücke im Martinstal
Track des Abstiegs

Auf dem alten Kammweg von Tannwald zum Reifträger

Früh am Morgen starten wir unsere Wanderung von Tannwald zum Reifträger (Szrenica). Sie verläuft größtenteils auf der Strecke des alten Kammweges, welcher von Tetschen-Bodenbach (Děčín) bis zur Schneekoppe führte. Erste Station ist der Stephansturm auf dem Buchstein (Hvězda), welcher der älteste im Isergebirge ist und 1892 eröffnet wurde. Leider war es sehr diesig und damit die Sicht sehr eingeschränkt. Bei Bad Wurzelsdorf (Kořenov) ging es hinunter ins Tal der Iser (Jizera) und von dort aus nach Harrachsdorf (Harrachov), wo wir uns bei Bier, Knoblauchsuppe und gebratenem Käse stärkten. Über den Mummelfall (Mumlavský vodopád) und die Wossecker Baude (Vosecká Bouda) stiegen wir zum Reifträger (Szrenica, 1.362 m) auf, der leider meist in den Wolken lag. Entgegen meiner Vermutung übernachteten wir nicht direkt in der Reifträgerbaude sondern etwas unterhalb in der Neuen Schlesischen Baude (Schronisko na Hali Szrenickiej). Hier gab es typisch polnisch ein Tyskie-Bier und Piroggen zur Stärkung, bevor wir ziemlich fertig nach 26,3 km und 1.400 Metern Aufstieg ins Bett fielen. Den Track zur Wanderung kann man sich hier herunterladen.

Haus am Wegesrand
kleine Wegkapelle
Statue im Wald
Brunnen in Stephansruh (Příchovice )
Viadukt in der dunstigen Ferne, dahinter der markante Jeschken
Aufstieg zum Buchstein
Stephansturm
trübe Aussichten
Weltkriegsdenkmal
tiefhängende Wolken, das Riesengebirge verborgen
André auf dem Stephansturm
Harrachsdorf
Mummelfall
Enzian wächst hier überall
Aufstieg zur Wossecker Baude
Die Quargsteine in der Ferne
Reifträger mit Baude
Blick hinter nach Schreiberhau
Neue Schlesische Baude
Trackaufzeichnung

Auf nach Tannwald

Tannwald

Heute sind wir mit dem Zug/Schienenersatzverkehr nach Tannwald (Tanvald) gefahren. Die Stadt liegt im Isergebirge am Rande des Riesengebirges. Unser Plan ist, morgen zum Reifträger (Szrenica) (1.362 m) aufzusteigen und dann auf dem Riesengebirgskamm zwei oder drei Tage zu wandern. Aber zunächst müssen wir den Ausgangspunkt erreichen. Mit dem Zug fuhren wir nach Mittelherwigsdorf. Dort hieß es umsteigen in den Schienenersatzverkehr, der uns nach Zittau brachte. In Zittau wurde der Bus noch einmal gewechselt, um ins tschechische Grottau (Hrádek nad Nisou) zu gelangen, wo wir dann wieder in den Zug wechselten. Dieser brachte uns nach Reichenberg (Liberec).  Dort lösten wir noch schnell eine Fahrkarte nach Tannwald; der Zug stand schon abfahrtbereit am Bahnsteig. Seit 2009 kann man von Reichenberg  wieder bis ins polnische Schreiberhau (Szklarska Poręba) fahren, doch wegen Tunnelsanierung ist in Tannwald derzeit Schluss. In Tannwald bezogen wir unser Hotel und liefen noch eine kleine Runde, um uns auf Wandern einzustimmen.

da hat jemand bei der Haussanierung ein altes Schild gefunden…
die in Böhmen allseits beliebten Propellerfiguren am Wegesrand
Aufstieg zum Sulikovafelsen
die Sonne kommt raus
Aussicht von Sulikovafelsen, leider ist es recht trübe
Hausdetail
Trackspur der kleinen Wanderung (7,1 km)