Heute wollen wir in der Madonie wandern und haben uns einen eher kleineren Gipfel ausgesucht- den Monte Grotta Grande. 1.064 Meter ist er hoch und reicht damit nicht an die höchsten Gipfel der Madonie heran, die mit bis zu 1.979 die höchsten nichtvulkanischen Berge Siziliens bilden. Heute wehte der Scirocco ziemlich stark, so dass wir uns mit dem kleineren Gipfel begnügten. Immerhin 600 Höhenmeter waren im steilen Anstieg zu überwinden, oben an der Steilkante kam man sich fast vor wie im Flugzeug. Wir waren wieder mal erstaunt, wie üppig bunt die Wiesen blühten. Mindestens 5 verschiedene Orchideenarten haben wir entdeckt. Nach dem Abstieg und zwei Café in Isnello erkundeten wir die Burgruine oberhalb des Dorfes.
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quer durch die Berge Siziliens
Unser nächstes Ziel heißt Cefalù und liegt an der Nordküste Siziliens. Wir entschließen uns, weitgehend auf die Autobahn zu verzichten und fahren über Land. Die Straßenqualität reicht von gut ausgebaut bis katastrophal. So wie die Fahrweise der sizilianischen Autofahrer… Nach ca. 240 km waren wir angekommen und steckten erst einmal im Stau. In Cefalù fand zum 1ten Mai eine Biermeile statt, samt Strandparty und viel Gedöns. Und jeder will natürlich mit dem Auto hin und irgendwo möglichst nah und verkehrswidrig parken. Gut das unsere Pension einen Gästeparkplatz hat…
Zwischen Noto und Noto Antica
Unweit von Syrakus liegt das Val di Noto, welches durch seine spätbarocken Städte glänzt. Allen Städten gemeinsam ist der Umstand, dass sie bei einem verheerenden Erdbeben 1693 zerstört wurden. Danach wurden sie zeitgleich im Stile des sizilianischen Spätbarock wiederaufgebaut. Im Falle der namensgebenden Stadt Noto sogar an anderer Stelle. Und so kann man heute das üppige neue Noto und die Ruinen des alten Noto besichtigen. Noto mit seinen gerade mal 24.000 Einwohnern besitzt unzählige barocke Kirchen und riesige Plätze, so dass man sich in einer großen Stadt wähnt.
In den Nekropolen von Pantálica
Noch ein Weltkulturerbe- die Nekropolen von Pantálica. Wir starteten unsere Wanderung am Ende einer kleinen Straße, welche von Sortino hier her führt. Eine imposante Schluchtenlandschaft tut sich vor uns auf, die wir auf bunt blühenden Pfaden durchwandern. Es geht zunächst hinab, öfter mal müssen glasklare Bäche überwunden werden, dann geht es wieder hinauf. Überall kommen wir an frühgeschichtlichen Grabkammern vorbei; an die 5.000 soll es hier geben. Nach 14 km waren wir ganz schön fertig. Zurück in Syrakus besuchten wir noch die antiken Stätten wie die Amphitheater, die Echohöhle „Ohr des Dionysios“ und die Quellhöhle. Durch das allgemeine italienische Verkehrschaos brauchen wir eine halbe Stunde, um durch die zugestaute Stadt überhaupt auf unseren Parkplatz zu kommen….
Syrakus
Der Name Syrakus hat irgendwie Klang. Die Stadt war jahrhundertelang Zentrum Siziliens und für einige Jahre anstelle von Konstantinopel Hauptstadt des oströmischen Reichs. Seit 2005 zählt die Stadt zum Weltkulturerbe. Als Stadt besteht Syrakus seit 2,752 Jahren, und war lange davor schon besiedelt. Archimedes lebte hier, Platon lehrte hier Philosophie. Auf der Altstadtinsel Ortygia gibt es noch heute eine ergiebige Süßwasserquelle (Fonte Aretusa) und man fragt sich, wo das Wasser herkommen kann. Diese Quelle ermöglichte die Stadtgründung. Es gibt hier so viel zu sehen, Amphitheater, uralte Tempel, üppige barocke Kirchen, das Meer, die engen Gassen der Altstadt… Wir wohnen 100 Meter von Domplatz entfernt, auch wenn das heisst, vom letzten Parkplatz 1 km laufen zu müssen. Wir hatten heute nach der Ankunft noch genügend Zeit, die Stadt zu erkunden.