Nach 14 Tagen wird es wieder mal Zeit, einen Beitrag zu schreiben. Zumal sich endlich die Sonne zeigte, und die frühlingshaften Temperaturen zum Radeln einluden. Am Samstag hatte ich etwas besonders vor: Gemeinsam mit Cacherteam „Palomas54“ wollten wir unseren persönlichen Rekord knacken, und mehr als 100 Caches am Tag finden. Was uns auch gelang. Am Ende standen 105 Dosenfunde auf der Liste! Eine dicht gespickte Dosenrunde mit 111 Verstecken auf 33 km zwischen Schlaubetal und Neuzelle bot den Anlass dazu. Zwischendurch blieb sogar Zeit, ein paar Aufnahmen der schönen Landschaft zu machen.
Im Schlaubetal, man sorgt für Erheiterung des Wanderers:
Frühlingsboten im Wald
Alter Wegweiser
Stille Ecken
Heute kam André mit, um im Blumenthal etwas zu radeln, und um meinen Cache am Opferstein zu erneuern, der gemuggelt wurde. Die Waldwege sind dieses Jahr durch den Einsatz von Harvestern in einem katastrophalen Zustand. Ein Wunder, dass man an der Grenze zum Naturschutzgebiet Halt gemacht hat.
Hier im Gebiet um den Pichesee war der Wald noch in Ordnung
Großer Pichesee im Blumenthal
Und wieder der Ärger mit den Wegen…
Rast am Blumenthalsee
Am Faulen See…
…haben wir leider dieses Kranich-Paar aufgeschreckt. Schimpfend flogen sie davon.
Kampf über zerfahrene Wege…
…zum Opferstein. Der wird auch Marktstein genannt, und kommt sogar in Fontanes Wanderungen vor. Aus der Cachebeschreibung:
Man erzählt, dass die Semnonen, ein heidnischer germanischer Stamm, hier einen heiligen Hain hatten, wie in jedem ihrer hundert Gaue. Der römische Historiker Tacitus berichtet von „öffentlichen Menschenopfern und schauderhaften Feiern eines rohen Brauches“. Nach dem Verschwinden der Semnonen blieb der Ort mysteriös. Eine Stadt soll sich hier befunden haben. Die Stadt Blumenthal, welche dem umliegenden Wald seinen heutigen Namen gab. Der Opferstein der Semnonen lag inmitten der Stadt und bekam den Namen „Marktstein“ oder auch „Markstein“. Die Existenz des Städtchens ist belegt. Bereits 1375 ist sie im „Landbuch der Mark Brandenburg“ erwähnt. Die Stadt starb aus, war es eine Pestepedemie, waren es die Hussitten? Die Mauern verfielen, nur noch Reste davon sind bis heute erkennbar. Der Stein liegt unverändert an seinem Platz. Einzig der Name der nahe gelegenen Siedlung „Stadtstelle“ sowie Aufzeichnungen Fontanes in seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg erinnern an die Stadt. Die Sage geht, dass des öfteren eine weiße Frau an jener Stelle erscheint, welche ein verwünschtes Fräulein sei. Außerdem sei auf dem Marktstein noch eine Menschen- und Pferdetrappe sichtbar, woran man sehen könne, dass auch der Teufel dort sein Unwesen getrieben. Eine andere Sage berichtet von einem Schäfer, welcher hier auf einem Eichenstumpf jeden Morgen einen Groschen (für alle Jüngeren: Groschen ist so etwas wie 10 Cent, nur anders…) gefunden habe. Nachdem sich bereits eine ansehnliche Summe angesammelt habe, berichtete er seiner Frau von dem Fund. Seitdem blieben die Groschen aus.
Der Hufabdruck ist heute noch zu sehen, der menschliche vielleicht mit viel Phantasie…
Hier macht André Rast, nicht die weiße Frau. Die Dose war tatsächlich verschwunden. Also haben wir eine neue gelegt, diesmal abseits von Feld. In den letzten zwei Jahren (solange waren wir nicht dort) ist aus der Wiese ein Feld geworden, hat man so dicht an der einzeln auf der Wiese stehenden Linde geackert, dass ihre Wurzeln vermutlich gekappt wurden und der Baum nun eingeht. Die Eiche und den Apfelbaum am Stein hat man derart beschnitten, dass der einst idyllische Ort so nicht mehr existiert. Wieder einmal von dieser Stelle ein großer Dank an unsere profitorientierte, ignorante und kulturresistente Bauernschaft!