Grenzgänge


Quelle: Wikipedia

Seit Anfang Mai fahre ich wieder mit dem Auto nach Potsdam, und komme so jeden Morgen über ein Brücke, an der vor knapp 20 Jahren das erste Mal die Mauer fiel. Meistens denkt man ja nicht dran, aber da es sich heute hier staute, kam ich so ins Grübeln. Ich war ja beim Mauerfall nicht in Berlin, aber wie es auf dieser Brücke in dieser Nacht zuging, ist auf diversem Videomaterial zu sehen. Zum Erinnern heute mal ein Youtube-Clip davon.

Frauen am Steuer

Heute bin ich wieder einmal mit dem Auto zur Firma gefahren. Das sind so ca. 45 km quer durch die Stadt. Am Dreieck Charlottenburg der Stadtautobahn ergab sich wieder mal die Situation, dass per Anzeige die Autofahrer aufgefordert wurden, die rechte und mittlere Spur zu verlassen und sich ganz links einzuordnen. Dieser (sinnlosen) Aufforderung kamen die wenigsten Fahrer nach. Vor einem halben Jahr musste ich leidvoll erfahren, dass das ganz schön teuer werden kann. „Sie missachteten das Dauerlichtzeichen „rote gekreuzte Schrägbalken“ –> 75 Euro und 3 Punkte in Flensburg. Wird alles per fest installierter Videoanlage aufgezeichnet…
Pro Minute haben also heute morgen ca. 30 Fahrer diese böse Verkehrübertretung begangen, 1800 in der Stunde. Macht 135.000 € die Stunde. Leicht verdientes Geld, ich frage mich, warum es Berlin finanziell immer noch so schlecht geht. 🙂

Nun gut, mit den Damen in den fahrenden Untersätzen hatte ich auch wieder so meine Probleme (Spurwechsel?? Aber nur in Schrittgeschwindigkeit; Kurve? Rauf auf die Bremse; Drei freie Spuren? Nix wie rauf auf die linke…)
Dafür wurde ich dann in der Wannseer Königstraße nach Potsdam (lange gerade Innerortsstrecke teilweise durch den Wald mit Höchstgeschwindigkeit 50 km/h) selbstbewusst von eben jenen Damen in den Corsas wieder überholt. Geradeaus schafft man eben mehr als 60 km/h. Ähhh ja. Jetzt kann mich Manfred wieder als frauenfeindlich bezeichnen. Stimmt aber nicht, ich beobache nur. Und die Beweise sieht man im Video hier drunter.

abgenabelte Hauptstadt

Anfang März haben wir eine Woche Urlaub. Na ja, das wäre noch ein guter Zeitpunkt für Winterurlaub, in den Alpen liegt dann bestimmt noch viel Schnee. Dummerweise ist Winterurlaub so reinweg gar nix für unsere alten Knochen. Also wäre doch eine Woche im Süden, im Frühling, ’ne tolle Sache.

Also ran an den Computer und mal geschaut, was man da pauschal so machen könnte. Gozo, interessant, ist André aber zu langweilig. Hmm… Madeira.. da wollen wir demnächst mal wieder 14 Tage hin.

Zypern, gute Idee. Tolle Angebote, Ferienhaus mit Mietwagen für 400 Euro, das klingt doch klasse. Bei näherer Recherche, wie man denn da so fliegt, kommt die große Enttäuschung: unmögliche Flugzeiten (23:00 Uhr abfliegen und 4:30 Uhr ankommen) mit mindestens einmal umsteigen in Nürnberg oder Palma. Dieser Stress für 5 Tage netto? Nein!

Na gut, vielleicht dann doch Algarve? Die Fotos im Internet sehen aus wie Urlaub im Plattenbau in Marzahn, nur mit Sonne. Brrr… sieht es da überall so aus? Aha. da gibts ja auch noch Fincas auf dem Land, mit Mietwagen inklusive- klasse. Und die Flüge?? Na was denkt Ihr? Richtig! Einmal umsteigen in Frankfurt, München oder London (!!!). Wie wärs mit Sizilien-das Gleiche.

Vielleicht doch Gran Canaria? Da waren wir noch nie, aber da solls ja abseits der Bettenburgen und Dünen noch interessante Gegenden zum Wandern geben. Die Preise sind schon etwas heftiger, wenn man nicht mit so einem Kasten mit 500 Zimmern zufrieden ist. Der Blick auf die Flugverbindungen lässt die letzte Hoffnung schwinden.

Dass Berlin bei Fernverbindungen am Ar… der Welt liegt, wussten wir ja schon immer und haben uns unseren Schicksal gefügt. Aber dass die Flieger der Pauschal-Touristen auch dermaßen unfreundliche Verbindungen haben, hat uns dann doch überrascht. Ob der BBI (Flughafen Berlin-Brandenburg-International) das Ganze ändern wird? Wir bleiben skeptisch. Derzeit sind zwar jede Menge Kräne auf der Riesenbaustelle zu sehen, aber es geht so beschaulich zu, dass sich auf dem Gelände noch die Rehe tummeln. Am Sonntag waren wir nämlich mal wieder Geochachen und den zukünftigen Flughafen herum.

Wir fliegen jedenfalls Anfang März nicht. Also kein Geschäft für keine Fluggesellschaft. Dafür wird vielleicht ein Hotelier im Zittauer Gebirge oder auf Usedom reich an uns. Und das Klima wirds uns danken.

Mannes Wünsche

Heute hat ein eifriger Leser dieses Blogs (ein gewisser Politiker aus Düsseldorf) angeregt, ich solle doch mal meinen täglichen Arbeitsweg in Wort und Bild bloggen. Da ich derzeit mit der S-/U-/R-Bahn nach Potsdam fahre, müsste ich also dort fotografieren. Also nee, das trau ich mich irgendwie nicht, obwohl es da zuhauf göttliche Motive gäbe.

Nur mal heute abend: Da steigt eine dieser jungen „Damen“ ein, links einen Papp-Kaffeebecher in der Hand, rechts das Handy. Dazu noch ein Handtäschchen sowie eine Deichmann-Tüte, offensichtlich gefüllt mit Unterlagen für’s Studium (sie stieg in Griebnitzsee ein, da stehen fast nur Studenten). Nun wird in „Wannsee“ die Bahn immer ziemlich voll, und wie erwartet will sich jemand auf den Platz neben der jungen Dame setzen, der derzeit von der Deichmanntüte besetzt ist. Den erwartungsvollen Blick des jungen Mannes ignoriert die „Dame“, schließlich muss sie dem/der Handy-GespächspartnerIn weitere nichtssagende Einzelheiten ihres heutigen Stresses mit Dozenten XYZ berichten. Aber der junge Mann löst das Problem, wie ich es auch immer löse: Er setzt sich. Dummerweise auch auf einen Teil der Deichmanntüte. Die „Dame“ erfasst empörten Blickes die Situation und versucht, die Tüte zu befreien. Was auch gelingt. Aber da war ja noch der hippe „Coffee to go“ in ihrer Hand, der durch diese Aktion einen Teil seines Inhaltes freigab und auf der Hose der „Dame“ landete. Das Gesicht der jungen „Dame“ wäre wirklich fotografierenswert gewesen, stattdessen musste ich anfangen zu lachen (jaja, nicht gerade gentlemanlike), was aber die Wut selbiger auf mich lenkte. Na ja, ich murmelte unhörbar noch etwas wie „Dummheit der menschlichen Rasse“ und „Angst um die Sicherheit meiner Rente“ in meinen nicht vorhandenen Bart und gluckste so vor mich hin. Immerhin blieben die eigentlich erwarteten wüsten fäkalischen Flüche aus, auch das habe ich schon erlebt.

Dieser Typ „junge Dame“ kommt eigentlich recht häufig vor, weshalb ich zur zukünftigen Typisierung den Begriff Kaffeebechertusse verwenden möchte.

Der junge Mann mir gegenüber feixte mich noch ganz nett an, das ist doch auch mal wieder ganz wohltuend. Mehr von meinen ÖPNV-Erlebnissen demnächst.

So, und da der eifrige Leser, der dieses Pamphlet provoziert hat, gerne ÖPNV-Fotos sieht, ganz oben noch eine Aufnahme aus letzter Zeit auf die Gleise der U1 in Bereich Oberbaumbrücke.