Picasso und ich

Wie angekündigt durfte sich Berlin heute über einen Schneeregen-Matschtag freuen. Hell wurde es erst gar nicht, und dennoch verließen wir gegen elf das Haus, um ein bisschen Kultur zu machen. Unsere Wahl fiel auf die neue Picasso-Ausstellung mit dem schönen beknackten Namen „The Picasso Story“ in der Behrenstraße in Mitte. Bei der Auswahl waren wir noch etwas skeptisch, sollten doch wenig Kunstwerke sondern mehr persönliche Fotos und Gegenstände gezeigt werden. Wider Erwarten hat uns die Mischung gut gefallen, wunderbare Fotos, Filmaufnahmen, Skizzen und Keramik werden gezeigt. Themen wir „Picasso und die Frauen“ oder „Picassos Leidenschaft für den Stierkampf“ rundeten das Bild ab. Ein so tiefer Einblick in Picassos Leben wurde uns nicht einmal in Barcelona gewährt.
Fazit: Sehenswert!

Der gewöhnliche Elektroneger

Den Begriff Elektroneger kannte ich bist gestern noch gar nicht, aber ich fand ihn ziemlich treffend und lustig. Vielleicht politisch nicht ganz korrekt, aber das kann man ja nicht immer sein. Ich las ihn gestern als Kommentar zu einer Nachricht, bei der es um Überlegungen der Bundesregierung geht, Sonnenstudios erst ab 18 zu erlauben. Und ich hab mir dazu auch so meine Gedanken gemacht… –>

Ein Elektroneger kann sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechts sein. Da mir heute in der S-Bahn ein männliches Exemplar gegenüber saß, beschränke ich mich heute auf diese Spezies.

Wie erkenne ich einen männlichen Elektroneger?

Die männlichen Elektroneger sind so zwischen 14 und 18 Jahren alt, tragen ihr Taschengeld ins Solarium und haben gezupfte Augenbrauen. Meist haben sie hell ausgewaschene oder weiße Jeans an sowie ein Basecap auf. Die übrige Kleidung hat möglichst viel Logos von Firmen, für die sie Werbung laufen. Sie sitzen breitbeinig in der Bahn und setzen ein cool-gelangweiltes Gesicht auf, dessen Farbe meist so eine Mischung zwischen Barbieplastik-Braun und Nutella ist. Da das viele elektrische Licht auf Dauer die Haut austrocknet, glänzt es durch die Cremes, die Elektroneger ständig auftragen müssen. Dadurch sehen sie irgendwie geschminkt und ziemlich tuntig aus, was sie durch betont männliches Auftreten auszugleichen versuchen.

Elektroneger lesen nie! Das liegt wahrscheinlich daran, dass sie aus ständig mit dem Telefon spielen müssen. Bei Telefonaten oder Gesprächen haben sie die Zwangsneurose, permanent das Wort „Alter!“ zu artikulieren. Ich habe außerdem den Verdacht, dass dass Elektroneger ein kleines Gehirn haben, was möglicherweise auf Austrocknung durch das heiße elektrische Licht zurückzuführen ist.

Paradoxerweise sind Elektroneger immer Weiße! Ihre Freundinnen sehen fast genauso aus. Diese nennt man dann weibliche Elektroneger. Wenn Elektroneger sich vermehren, kommt komischerweise kein kleiner Elektroneger sondern meist ein normales Baby zur Welt. Das ist das zweite Paradoxon.

Wenn die Spezies älter wird und 18 Jahre überschreitet, findet eine zügige Metamorphose statt, und aus dem Elektroneger wird ein Runzelgnork. Aber das ist schon wieder ein anderes Thema…