Heute wandere ich alleine. Nachdem mich unsere erste Wanderung im Kummergebirge so fasziniert hat, musste ich heute noch einmal dort hin. Anregung für die Wegstrecke gab mit leichten Abwandlungen wieder einmal Björn mit seinem Wandervorschlag. Ich starte dieses Mal in Kummer (Hradčany) und wandere zunächst zum Wischkenberg (Víšek), der zwar keine Aussicht bietet, jedoch geologisch interessant ist. Am Gipfel kann man eindrucksvoll die vulkanischen Ursprünge des Kummergebirges sehen. Hier Eruptivgesteine über Sandstein und Formen, die wohl durch geothermale Prozesse entstanden sind. Viel weiter geht es nicht, denn ich musste erst einmal mein Behältnis für Blaubeeren füllen. Nach einer knappen Stunde und 1,3 kg der färbenden Früchte im Rucksack ging es weiter. Den Gipfel des Kleinen Buchberges musste ich hart erkämpfen, die letzten 50 Höhenmeter ging es seeehr steil bergauf. Die Aussicht von oben war mager, aber immerhin gab es einen Blick auf den relativ nahen Rollberg (Ralsko) mit seinem Burgfried. Der anschließende Aufstieg zum wenig höheren Großen Buchberg war dann eher leicht. Als Entschädigung gab es Ausblicke zu den Bösigen mit ihrer imposanten Burganlage. Der weitere Weg führte mich zum verschwundenen Ort Strassdorf. Nach der Vertreibung der Einwohner herrschte hier 65 Jahre lang das Militär. Nur ein paar Mauerreste und ein alter in den Felsen gehauener Keller sind übrig geblieben. Dann musste ich erst einmal Pause machen, denn ein kurzes aber heftiges Gewitter überzog die Landschaft mit Blitz, Donner und Platzregen. Der anschließende Weg durch die „Schluchten“ des Kummergebirges war eindrucksvoll. Alles dampfte, Dammhirsche und Rehe blicken mich verwundert an. Im Antolovo-Tal bereute ich leicht, nur kurze Hosen zu haben. Brennnesseln überall. Egal, meiner Begeisterung für diese urige Landschaft hat das nicht geschadet. Hier werde ich ganz bestimmt nicht das letzte Mal gewesen sein.
Kategorie: Wandern
Im Kummergebirge
Wir sind zeitig los, da die Anreise zum Ausgangspunkt unser heutigen Wanderung ca. 1 Stunde braucht. Wir wollen das Kummergebirge (Hradčanské stěny) erkunden. Seit 1946 war die Gegend ein riesiger Truppenübungsplatz. 30 der zumeist deutschsprachigen Dörfer wurden entvölkert und die Bewohner vertrieben. Seither war das Kummergebirge unerreichbar und bis auf Kernzonen militärischer Nutzung die Natur sich selbst überlassen. Wir starten in Mickenhahn (Provodín) und erklimmen zunächst den Kahlstein (Lysá skála). Erklimmen stimmt in diesem Fall, da der steile Basaltgipfel nur kraxelnd erreicht werden kann. Oben belohnte uns eine wunderschöne Rundumsicht. Über üppige und artenreiche Wiesen liefen wir nach Wesseln (Veselí) und anschließend parallel zum Polzen (Ploučnice) mit Abstechern zur Polzenaue bis zur Hundskirche (Psi Kostel). Hier verändert sich die Landschaft zur Kiefernwaldregion mit zahlreichen Sandsteinfelsen. Die Hundskirche ist ein auf den ersten Blick eher unauffälliger Felsblock. Bei näherer Betrachtung entpuppt er sich als von zahlreichen Höhlen durchlöchert und so fast schwebend. Ein Abenteuerspielplatz für Kinder, von denen heute in der Ferienzeit einige herumtollten. Weiter geht es zu einem kleinen Felsentor und anschließend durch Kiefernwald. Der Waldboden ist fast durchgängig mit Blaubeersträuchern bewachsen, und die Früchte sind gerade reif. Dementsprechend sahen unsere Zungen und Hände nach der Walddurchquerung aus. 🙂 Querfeldein laufen wir zum Langeberg (Dlouhý vrch). Hier bestaunen wir die historischen Schanzen, die als Verteidigungsbollwerk u.a. von Kaiser Franz in Auftrag gegeben worden sind. Auf dem schmalen Gipfelgrat aus Phonolith steigen wir hinab zum Ausgangspunkt.
Gipfelerstürmung bei Caputh
Erster Mai in Corona-Zeiten. Wir bleiben zu Hause und machen eine Wanderung in der Nähe. Wir starten in Caputh, laufen am Caputher Gemünde (eine Engstelle der Havel) entlang zum Schwielowsee, von dort nach Flottstelle und erklimmen von dort den Gipfel des Wietkiekenberges. Dieser ist immerhin 124,6 Meter hoch, ein Riese für hiesige Verhältnisse. Steigt man auf den Aussichtsturm, kann man aus ca. 150 Metern Höhe erstaunt zur Kenntnis nehmen, wie grün, wald- und- seenreich unsere Gegend doch ist. Über die Lienewitzseen und den Caputher See gelangen wir nach 16 km wieder zurück zum Ausgangspunkt.
Perle der Märkischen Schweiz
Seit langer Zeit sind wir wieder einmal in die Märkische Schweiz gefahren. Durch unseren Umzug vor einigen Jahren in den Südwesten Berlins liegt zwischen den östlichen Ausflugsgebieten und uns die Stadt. Hindurchfahren macht wenig Sinn, außen herum braucht Zeit. Nun ja, heute haben wir uns auf den Weg gemacht. Außen herum. Wir fuhren 109 km bis zum Ziel- Buckow. Die Stadt bezeichnet sich selber als Perle der Märkischen Schweiz. Das kann man sehen wie man will, aber die Lage der Stadt am Schermützelsee und den weiteren 3 Seen (Weißer See, Buckowsee und Griepensee) ist toll. Dazu die eiszeitlichen Hügel, die hier Berge genannt werden, und die urigen Wälder- das macht Buckow begehrt bei Ausflüglern und Erholungssuchenden. Wir ließen das Auto in Bollersdorf stehen, liefen hinab zum Schermützelsee und liefen einmal herum. In Buckow kehrten wir ins Restaurant Stobbermühle ein und wurden nicht enttäuscht.
letzte Kurzwanderung am Rand der Caldera
Der heutige Morgen war mit 8 Grad ungewöhnlich frisch, trotzdem wollten wir weit oben auf 2.300 Meter eine kleine Wanderung zum Roque Palmero machen. Interessanterweise war es oben mit 12 Grad milder als an unser Unterkunft auf 700 Metern. Der Wanderweg führte mit kleinen Auf-und Abstiegen am Calderarand entlang. Die Aussichten waren heute morgen fantastisch. Teneriffa, La Gomera und El Hierro fast zum Greifen nah. Weiter unten lag das Tiefland und das Meer zwischen den Inseln im Dunst. Ein schöner Abschluss eines wunderschönen Urlaubs.