schöne Wanderziele

Da habe ich doch heute beim Surfen (wer jagt bei diesem Wetter schon einen Hund vor die Tür?) einen tollen Wanderweg entdeckt. Der Caminito del Rey in Andalusien. Nach Malaga wollten wir ja schon immer mal. Na gut, etwas schwindelfrei muss man schon sein, wenn man diesen „königlichen Pfad“ gehen will. Blöderweise ist der Zugang etwas schwierig, weil nur über Gleise und Tunnel zu ereichen, deren Betreten mit einem Bußgeld zwischen 6000 € und 30000 € belegt wird. Aber das ist es doch wert, oder? Schaut selbst:

PS: Bevor Helgard und Sieglinde auf die Barrikaden gehen, diesen Weg werden wir natürlich nicht begehen, sooo lebensmüde sind wir nun auch nicht! 🙂

Frische Luft

Heute waren wir trotz des furchtbaren Wetters unterwegs, um einige Geocaches zu finden. Es schneite in feinen Flocken, welches wegen des Windes waagerecht durch die Luft segelten. Gefühlte minus 40 Grad also. Wer immer noch nicht weiß, was Geocaching ist, kann sich übrigens hier kundig machen.

Neben ein paar Caches, welche uns nicht vom Hocker rissen, waren doch wieder einige schöne dabei. Wie zum Beispiel der Geocache „Zum Alten Wrack“ (GC188EA), der uns zum alten verrosteten Schlepper „Hedwig“ führte. Er liegt heute in einem Tümpel mitten auf einer Viehweide und fristet sein Dasein. Unglaublich, wie der da hingekommen ist. Nun ja, man hatte ihn vor vielen Jahrzehnten in einen alten Spreearm geschleppt, welcher nach und nach verlandete und heute eben fern jeder Wasserstraße arme Geocacher das Frieren beibringt.

„Unter Ahorn“ (GC1C648) führte uns zwar an keine landschaftlich schöne Stelle, jedoch war die Dose sehr ungewöhnlich versteckt und ohne sportliche Einlage nicht zu bergen.

Bäume & Helme“(GC14JVC) machte uns mit Prof. Dr. med August Bier bekannt, der viele Jahre die Charité leitete und unter anderem den Stahlhelm erfand. In Sauen kaufte er später das Gut und baute den Sauener Fort ökologisch um, wie wir das heute nennen würden. Er ließ bereits damals Mono-Kiefernwald zu Mischwald umbauen. Der Forst ist heute mit seinen 460 Gehölzarten Exkursionsziel für Forstfachleute und waldbaulich Interessierte. Über einige Stationen fanden wir die Cache-Dose unweit seines Grabes (großer Findling) mitten im Wald.

Und schließlich machten wir uns durch die Suche nach dem Geocache „Groß Rietz – Schlosscache“ (GC1K3TB) mit dem Barockschloß in Groß Rietz bekannt. Das Schloss steht heute saniert mit einem kleinen Park versehen in der Gegend rum, macht aber einen ungenutzten Eindruck. Früher muss hier mal mehr los gewesen sein, als die Besitzer noch „von der Marwitz“ oder „von Itzenplitz“ hießen.
Ja, und so waren wir wieder ein paar Stunden an der frischen Luft, haben uns bewegt und haben etwas gelernt. Ist doch ideal für alte Leute, oder? Zu hause musste erst einmal das heiße Badewasser, versetzt mit ätherischen Zusätzen, die Lebensgeister wieder wecken….
letztes Foto: zugefrorener Scharmützelsee

Meine Freundin Lenka

Gestern hat mir Rudi einige Fotos von Ostseeurlauben aus den anfänglichen Siebzigern geschickt, damals noch auf Diafilm aufgenommen. Am Strand zwischen Zingst und Prerow bin ich da öfter mit meiner tschechischen Urlaubsfreundin Lenka zu sehen. Einige Jahre hintereinander haben sich dort am Strand meine Erzeuger (Rudi und Sieglinde) mit Lenkas Eltern getroffen, wie oft, weiß ich nicht mehr. Später hat man sich auch gegenseitig im jeweiligen Heimatort besucht, zuletzt vor wenigen Jahren, wo ich allerdings nicht dabei war.

Wir müssen damals ganz schön rumgetobt haben, den Fotos nach zu urteilen. Komischerweise kann ich mich an Lenkas Bruder Mirek (?) überhaupt nicht erinnern. Mir ist ein Rätsel, wie wir uns verständigten. Vater František hat zwar ab und zu übersetzt, aber das kann er ja auch nicht die ganze Zeit gemacht haben. Manchmal haben wir etwas in den glatten Ostseesand gemalt und versucht, den Begriff in der jeweilig anderen Sprache zu lernen. Viel hängen geblieben ist davon bei mir leider nicht.

Was Lenka wohl jetzt machen wird? Sicher wird sie eine Familie haben und Kinder, vermutlich. Na eins weiß ich jedenfalls genau, sie soll sehr hübsch sein (sagt Rudi). 🙂

abgenabelte Hauptstadt

Anfang März haben wir eine Woche Urlaub. Na ja, das wäre noch ein guter Zeitpunkt für Winterurlaub, in den Alpen liegt dann bestimmt noch viel Schnee. Dummerweise ist Winterurlaub so reinweg gar nix für unsere alten Knochen. Also wäre doch eine Woche im Süden, im Frühling, ’ne tolle Sache.

Also ran an den Computer und mal geschaut, was man da pauschal so machen könnte. Gozo, interessant, ist André aber zu langweilig. Hmm… Madeira.. da wollen wir demnächst mal wieder 14 Tage hin.

Zypern, gute Idee. Tolle Angebote, Ferienhaus mit Mietwagen für 400 Euro, das klingt doch klasse. Bei näherer Recherche, wie man denn da so fliegt, kommt die große Enttäuschung: unmögliche Flugzeiten (23:00 Uhr abfliegen und 4:30 Uhr ankommen) mit mindestens einmal umsteigen in Nürnberg oder Palma. Dieser Stress für 5 Tage netto? Nein!

Na gut, vielleicht dann doch Algarve? Die Fotos im Internet sehen aus wie Urlaub im Plattenbau in Marzahn, nur mit Sonne. Brrr… sieht es da überall so aus? Aha. da gibts ja auch noch Fincas auf dem Land, mit Mietwagen inklusive- klasse. Und die Flüge?? Na was denkt Ihr? Richtig! Einmal umsteigen in Frankfurt, München oder London (!!!). Wie wärs mit Sizilien-das Gleiche.

Vielleicht doch Gran Canaria? Da waren wir noch nie, aber da solls ja abseits der Bettenburgen und Dünen noch interessante Gegenden zum Wandern geben. Die Preise sind schon etwas heftiger, wenn man nicht mit so einem Kasten mit 500 Zimmern zufrieden ist. Der Blick auf die Flugverbindungen lässt die letzte Hoffnung schwinden.

Dass Berlin bei Fernverbindungen am Ar… der Welt liegt, wussten wir ja schon immer und haben uns unseren Schicksal gefügt. Aber dass die Flieger der Pauschal-Touristen auch dermaßen unfreundliche Verbindungen haben, hat uns dann doch überrascht. Ob der BBI (Flughafen Berlin-Brandenburg-International) das Ganze ändern wird? Wir bleiben skeptisch. Derzeit sind zwar jede Menge Kräne auf der Riesenbaustelle zu sehen, aber es geht so beschaulich zu, dass sich auf dem Gelände noch die Rehe tummeln. Am Sonntag waren wir nämlich mal wieder Geochachen und den zukünftigen Flughafen herum.

Wir fliegen jedenfalls Anfang März nicht. Also kein Geschäft für keine Fluggesellschaft. Dafür wird vielleicht ein Hotelier im Zittauer Gebirge oder auf Usedom reich an uns. Und das Klima wirds uns danken.

Mannes Wünsche

Heute hat ein eifriger Leser dieses Blogs (ein gewisser Politiker aus Düsseldorf) angeregt, ich solle doch mal meinen täglichen Arbeitsweg in Wort und Bild bloggen. Da ich derzeit mit der S-/U-/R-Bahn nach Potsdam fahre, müsste ich also dort fotografieren. Also nee, das trau ich mich irgendwie nicht, obwohl es da zuhauf göttliche Motive gäbe.

Nur mal heute abend: Da steigt eine dieser jungen „Damen“ ein, links einen Papp-Kaffeebecher in der Hand, rechts das Handy. Dazu noch ein Handtäschchen sowie eine Deichmann-Tüte, offensichtlich gefüllt mit Unterlagen für’s Studium (sie stieg in Griebnitzsee ein, da stehen fast nur Studenten). Nun wird in „Wannsee“ die Bahn immer ziemlich voll, und wie erwartet will sich jemand auf den Platz neben der jungen Dame setzen, der derzeit von der Deichmanntüte besetzt ist. Den erwartungsvollen Blick des jungen Mannes ignoriert die „Dame“, schließlich muss sie dem/der Handy-GespächspartnerIn weitere nichtssagende Einzelheiten ihres heutigen Stresses mit Dozenten XYZ berichten. Aber der junge Mann löst das Problem, wie ich es auch immer löse: Er setzt sich. Dummerweise auch auf einen Teil der Deichmanntüte. Die „Dame“ erfasst empörten Blickes die Situation und versucht, die Tüte zu befreien. Was auch gelingt. Aber da war ja noch der hippe „Coffee to go“ in ihrer Hand, der durch diese Aktion einen Teil seines Inhaltes freigab und auf der Hose der „Dame“ landete. Das Gesicht der jungen „Dame“ wäre wirklich fotografierenswert gewesen, stattdessen musste ich anfangen zu lachen (jaja, nicht gerade gentlemanlike), was aber die Wut selbiger auf mich lenkte. Na ja, ich murmelte unhörbar noch etwas wie „Dummheit der menschlichen Rasse“ und „Angst um die Sicherheit meiner Rente“ in meinen nicht vorhandenen Bart und gluckste so vor mich hin. Immerhin blieben die eigentlich erwarteten wüsten fäkalischen Flüche aus, auch das habe ich schon erlebt.

Dieser Typ „junge Dame“ kommt eigentlich recht häufig vor, weshalb ich zur zukünftigen Typisierung den Begriff Kaffeebechertusse verwenden möchte.

Der junge Mann mir gegenüber feixte mich noch ganz nett an, das ist doch auch mal wieder ganz wohltuend. Mehr von meinen ÖPNV-Erlebnissen demnächst.

So, und da der eifrige Leser, der dieses Pamphlet provoziert hat, gerne ÖPNV-Fotos sieht, ganz oben noch eine Aufnahme aus letzter Zeit auf die Gleise der U1 in Bereich Oberbaumbrücke.