Eliasberg, Tellplatte, Brandfelsen und Nolde

allgegenwärtige Dominante des Rosenberges am Horizont

Ich bin allein ins Ferienhaus gefahren. André ist schon unterwegs nach Barcelona. Da das Wetter wandertauglich ist, will ich eigentlich nach Bensen (Benešov nad Ploučnicí) fahren. Straßensperrungen in Böhmisch Kamnitz (Česká Kamenice) haben mit aber davon abgehalten. Ich fahre zurück zum ehemaligen Friedhof von Hasel (Líska), wo ich eine kleine Wanderung starte. Zunächst will ich den mir noch unbekannten Eliasberg (Kunratický vrch) besteigen. Ein lange nicht gehörtes Naturschauspiel begleitet mich dabei. Hirsche röhren in einer Lautstärke, dass einem Bange werden könnte. Da es keine ausgeschilderten Wege zum Gipfel gibt, verheddere ich mich natürlich und muss unterhalb steiler Basaltwände eine bemooste Blockhalde hinauf. Leider habe ich dabei etliche Hirschkühe aufgeschreckt. Es wäre auch einfacher gegangen, wie ich beim Abstieg sehe. Früher gab es unterhalb des Gipfels, der mit einer schönen Aussicht nach Süden und Nordwesten überrascht, eine Baude mit Bierausschank. Alles lange vorbei, heute wird der Eliasberg wohl nur noch selten besucht. Schade eigentlich, der Aufstieg lohnt sich. Nach dem Abstieg laufe ich an den Resten der ehemaligen Gastwirtschaft vorbei und erreiche die in einen Felsen eingehauene Kapelle der hl. Dreifaltigkeit. Von nun an ist der Weg bekannt. Ich klettere hinauf zur Tellplatte, einem Felsvorsprung mit Aussicht, weiter zur Brandaussicht und schließlich hinauf zur hoch aufragenden Nolde (Jehla) über dem Tal von Böhmisch Kamnitz. Über den Brüderaltar (Bratrský oltář) laufe ich zurück zum Ausgangspunkt.

Rastplatz unterhalb des Eliasberges
Rosenberg, rechts dahinter das Elbsandsteingebirge, rechts der Ottenberg
Aufstieg zum Eliasberg, Blick zum Kaltenberg
mistrauische Hirschkuh
Weg zum Gipfel
Aussicht vom Eliasberg
interessante Basaltgebilde
Hier stand einmal die Gastwirtschaft, eine Keller ist noch zu sehen
ein Bier wäre jetzt schön gewesen
urige Landschaft
fast schon ein wenig herbstlich
Dreifaltigkeitskapelle
Nachbau von Münzels Schützhutte
kleine Kraxelei
Aussicht von der Tell-Platte
Stege der Brandaussicht
Aussichtsfelsen ohne Aussicht- der „Frosch“
Treppe zur Nolde
auf der Nolde
ganz links unser Lieblings-Aussichtsberg- der Mittenberg
Schlossberg mit Burgruine
Blick hinunter nach Böhmisch Kamnitz
…und wieder mal der unverwechselbare Kegel des Rosenberges
nanu, Kerzen im Wald?
er macht lieber die Augen zu
am Brüderaltar
Brüderaltar mit Todesengel
heutige Runde

Reichenberg

Buntglasscheibe der Bäckerinnung im Rathaus Reichenberg

Da heute das Wetter eher gemischt vorhergesagt wurde, entschließen wir uns, mit dem Zug nach Reichenberg (Liberec) zu fahren. Die größte Stadt Nordböhmens hat uns als Studenten in Zittau seit jeher angezogen. Nicht nur wegen des preiswerten und guten Bieres, sondern auch wegen der guten Erreichbarkeit. Der Zug aus Neusalza benötigt heute ca. 70 Minuten in die Metropole. Das könnte auch schneller gehen, aber durch ca. 3 km polnisches Gebiet kann der Zug nur Schrittgeschwindigkeit fahren. Man kennt das ja, die polnischen Politiker in Warschau können mit Europa nicht viel anfangen, und so ist die Strecke mehr als marode. Angekommen in Reichenberg werden wir auf eine Rathausführung aufmerksam, die auch gleich beginnt. Wir kaufen zwei Tickets für 200 Kronen, diese Chance lassen wir uns nicht entgehen. Die Führung erfolgt überraschend für uns und wegen uns in tschechisch und deutsch. Ein herrliches Gebäude, viel Geschichte, unglaubliche Buntglasfenster der alten Gewerke, der Blick vom Rathausturm- toll. Anschließend gehen wir in den Rathauskeller zum Mittagessen. Es gibt böhmische Küche, nicht gerade gesund aber das muss sein. Ich habe Svíčková und André Gulasch. Mit böhmischen Knedln. Dazu ein Bier, ich darf ja heute von wegen Zug… Dann streunen wir noch etwas durch die Stadt, bewundern die alten Häuser im klassizistischen oder Jugendstil, heruntergekommene Hinterhöfe und bombastische Gebäude wie das Nordböhmische Museum. Gegen 17:00 Uhr sind wir wieder zurück.

Buntglasscheiben, so ziemich der einzige Werkstoff aus Böhmen. Das Holz kam zum Beispiel aus Wien…
jedes Gewerk, vor allem die Tuchmacher haben viel zum Rathausbau gespendet. „Tuchmacherei“ ist heute noch eine Hauptindustrie in Reichenberg
André guckt auf ein Buntglasfenster mit der Darstellung des alten abgerissenen Rathauses
Treppe im Rathausturm
vom Rathausturm Blick hinunter zum Marktplatz
Jugendstilhotel Prag – Praha
einer der vielen Türmchen des Rathauses
Blick zum 1012 Meter hohen Jeschken, dem Hausberg Reichenbergs. Den habe ich vom Balkon meiner Studentenbude auch immer gesehen…
Stärkung im Rathauskeller
Theater Reichenberg
früher waren die Beschriftungen zweisprachig, wie hier links tschechisch, rechts deutsch
was das wohl sein mag???
die alten Tatras fahren noch
der Turm des alten Rathauses, nach dem Abriss am Nordböhmisches Museum wieder aufgebaut
selbsterklärend
Detail am Kaiser-Franz-Joseph-Bad
Nordböhmisches Museum mit altem Rathausturm
moderner Löwe
Synagoge und Bibliothek im Bau der Versöhnung
Üppigkeit
neues Bürogebäude
könnte auch in Wien sein
die Wallensteinhäuser, die ältesten Gebäudefassaden der Stadt
Heiliges Grab in Bonbonfarben
Pestsäule
leicht maroder und doch wunderschöner Wintergarten
vorne wars schön. Nennt man wohl „Böhmische Dörfer“
Der Roland auf dem Rathausturm. Da war nach 1945 mal ein Sowjetstern drauf, dann kurzzeitig der tschechische Löwe. Heute wieder der historische „Rathausmann“
eines der schönsten Rathäuser die ich kenne…
Spiegelung

Kriesdorf- Rabsteine- Räuberhöhle- Christophskapelle-Kriesdorfer Sattel und zurück

Hochwasserschutzbecken, der Jeschken dahinter

Noch sind die Tage lang und warm. Grund genug, Urlaub zu nehmen und nach Neusalza zu fahren. Ich nehme mir eine Wanderung vor, die mich zu den Kriesdorfer Rabsteinen (Krkavčí skály) führt. Mich überraschen schöne Sandsteintürme und schattige Wege mit Blick zum Jeschkengebirge. Von dort aus laufe ich zum Kriesdorfer Bahnhof, dem höchstgelegenen der Nordböhmischen Transversalbahn (500 Meter). Weiter führt der Weg zum ehemaligen Kalksteinbruch (Solvayův lom) an der Scheuflerkuppe (Lom). Hier wurde ein Rundweg angelegt, der zur Räuberhöhle (Loupežnická jeskyně) und zu einer schönen Aussicht ins Rollbergland führt. Weiter führt der Weg zur Kapelle des hl. Christoph, von wo es über den Kriesdorfer Sattel (Križanské sedlo) wieder zurück zum Ausgangspunkt geht. Auf dem Weg zurück mache ich einem Zwischenstopp in meiner alten Hochschulstadt Zittau.

Weg zu den Rabsteinen
Aussichtspunkt an den Rabsteinen
einer der Sandsteintürme
Weg an den Rabsteinen
zwischendurch Blick zum Jeschken (mit Geocache)
Brombeere mit Wanze
Ruine auf dem ehemaligen Steinbruchgelände
„Räuberhöhle“, verschlossen zum Schutz der Fledermäuse
hier wachsen Silberdiesteln
Aussicht ins Rollbergland
Kapelle der hl. Christoph an der Wegkreuzung
Blick ins Jeschkengebirge
am Kriesdorfer Sattel
eiskaltes erfrischendes Wasser für den durstigen Wanderer
der Rollbergkegel in der Bildmitte
über allem thront der Jeschken
herrliches Umgebindehaus mit Garten
auf dem Weg zurück halte ich in Zittau- um das Schleifermännel zu besuchen
Sitzgruppe am Marktplatz in Zittau
Zittau Markt
Hinterhofidylle
Rolandbrunnen
die Besteigung des Turms der Johanniskirche habe ich heute ausgelassen
Blick aus den leeren Fleischbänken auf leere Läden
in der „Neustadt“
Wanderrunde um Kriesdorf

Von Krassa zur Burgruine Dewin und zurück

der Große Dohlenstein

Nach den heißen Tagen können wir heute entspannt eine Wanderung machen. Die Luft ist nach dem Regen klar und frisch, maximal 23 Grad sind vorhergesagt. Ich wollte wieder einmal zur Burgruine Dewin (Děvín). Das letzte Mal waren wir vor 5 Jahren hier wandern. Startpunkt ist der Krassa-Teich (Chrastenský rybník). Von hier steigen wir zum Krassaberg (Chrastenský vrch) auf, der für uns noch ein weißer Fleck auf der Landkarte war. Es geht weiter zum idyllischen Kunzeteich (Děvínský rybník) und von dort aus hinauf zur Burgruine Dewin. Schon immer haben uns die Größe des Areals und die gut erhaltenen Burgreste fasziniert. Kommt man zeitig genug, ist man hier allein. Weiter geht es am Hammer Spitzberg (Hamerský Špičák) entlang zum Schachtstein. Hier wurde in vergangenen Zeiten Eisenerz gefördert, die bergbaulichen Reste kann man heute bewundern. Im benachbarten Tal wurde bis 1996 Uran gewonnen. Auf dem weiteren Weg zum Amphitheater (Divadlo) mit seinem Felsentor sammeln wir Preiselbeeren, die wir zu Hause einkochen. Perfekt für Erkältungen, Fieber oder Wildgerichte. Unsere letzte Wegmarke ist der Dohlenstein (Kavčí skála). Heute steht er frei und mächtig über dem Tal, die Bäume ringsherum müssen noch wachsen. Nach knapp 15 km sind wir wieder zurück am Ausgangpunkt.

Start am Krassa Teich
auch in Krassa gibt es viele Ferienhäuser, Autos mit Prager Kennzeichen davor
wirds schon Herbst?
da steht der Dohlenstein ganz klein, den wir zum Abschluss noch erwandern
Blick vom Krassaberg durch eine Baumlücke auf Dewin und Rollberg dahinter
Aufstieg zum Krassaberg
Krassaberg
Weg Richtung Dewin
Kunzeteich
Aufstieg zum Dewin
Vorburg
Hammerteich mit Hochwald und Lausche am Horizont (Grenze)
Burgruinen
früher war hier nichts gesichert und man konnte noch in den Brunnen reinfallen
Außenmauer
gut erhaltene Tür zum Palas
vorbei am Hammer Spitzberg
alter Stollen am Schachtstein
Picknick auf dem Schachtstein mit Blick zum Breitenstein
eine Wasserflasche wird mit Preiselbeeren gefüllt
hier gibt es viele Wanderziele
Schwarzwälder Tor
Felsformationen des Amphitheaters
Rückweg
hoch gelegene Wiese
Ausblick zum Hammersee bis zum Kleis
Großer Dohlenstein (mit Kleinem Dohlenstein dahinter)
Zurück am Krassa Teich, die Wolken haben jetzt den Blick zum Jeschken freigegeben
nach einem Essen in Hammer am See kurz noch die Beine vertreten, Aufstieg zur Kapelle (Geocache)
Blick durchs Schlüsselloch
auf der Rückfahrt wählen wir den Weg über Lückendorf- und kommen an dieser schönen Aussicht auf Zittau vorbei
Trackaufzeichnung

Besuch in Stolpen

Häuserzeile in Stolpen

Für das Wochenende werden hochsommerliche Temperaturen vorhergesagt. Deshalb entschließen wir uns, bereits am Freitag Richtung Neusalza zu fahren. Verkehrstechnisch machte es Sinn, über die Autobahn Dresden-Prag bis Pirna zu fahren und dort die Elbe zu überqueren. Da lag die Kleinstadt Stolpen quasi auf dem Weg weiter nach Ostsachsen. Stolpen ist mir aus Kindheitstagen in Erinnerung geblieben, denn mit den Eltern waren wir dort einige Male. Ich war immer fasziniert von der Festungsanlage und den Türmen, in denen die arme Gräfin Cosel vom bösen August eingesperrt worden war. Und besonders von dem Freifallklo, von dem die Reichsgräfin ihre Notdurft 10 Meter vom Turm in die Tiefe fallen ließ. Ich frage mich, was mir damals so durch den Kopf ging. Wir besuchten also die Burg Stolpen samt Coselturm und Erinnerungen wurden wach. Damit wurde wieder etwas von der Wunschliste erfüllt.

nur 46 Stunden bis nach Hause…
da sieht man, dass Stolpen auf einem alten Vulkan erbaut wurde… Basaltsäulen
und auch die Burg, Basaltfelsen fast wie am Herrenhausfelsen in Steinschönau
Burgtor
Treppenanlage im Coseltum
Aussicht
das „berühmte“ Freifallklo aus meinen Kindheitserinnerungen
Stolpen ist nicht groß…
Coseltum von unten
schöne Tür in Stolpen
seeehr schmales Haus in Stolpen