Na, wo waren wir heute Mittag?? Das obere Bild zeigt den Blick vom Biergartentisch der Vierradenmühle nach oben zum Waidhaus und zur Peterskirche. Die städtische Biermarke inklusive. Na klar, in Görlitz. Da waren wir ewig nicht. Hat sich wieder gelohnt, die Stadt ist wunderschön, auch wenn Teile davon, vor allem in den Gründerzeitstadtvierteln, in 20 Jahren wohl nicht mehr existieren werden, da jetzt schon alles leersteht. Immerhin ist das historische mittelalterliche Stadtzentrum noch belebt, und heute von Touristen nahezu überschwemmt gewesen. Denn heute gabe es den Schlesischen Tippelmarkt, will heißen Töpfermarkt. Und auch wir stärkten die heimische Töpferwirtschaft mit ein paar kleinen Käufen.
Der Typ hier unten schaut etwas seltsam auf das Treiben, scheint wohl vor 500 Jahren auch nicht anders gewesen zu sein.

Der Untermarkt

Kurz über die Neiße ins polnische Zgorzelec, auch hier tut sich etwas. Offensichtlich werden einige historische Gebäude komplett neu nachgestaltet. Die Postmeilensäule steht schon.
Sinnige Sprüche an Hauswänden, das wird Frieda gefallen!!!

Cachesuche vor den Toren der Stadt, der Görlitzer Hausberg Landeskrone und das Isergebirge waren dank klaren Sicht gut zu sehen.

Cache an denkwürdiger Stelle, Postboten waren damals offensichtlich gefährdet. Noch sind es 30 Grad im Schatten.
Und jetzt, wo ich dieses Blog schreibe, rauscht draußen der Regen über Pankow bei 16,2 Grad aufm Balkon. Verrückter Sommer!

Unbekanntes Oberland

Am gestrigen Himmelfahrtstag konnten wir keine große Radrunde machten, da Andrés Rad ein Schaltungsproblem hatte. So blieb es bei einer kleinen Tour über den Hahneberg (wo wir einen Geocache legten) nach Beiersdorf und hinauf zum Bieleboh. Über Oppach ging es wieder zurück. Oben zu sehen André im Biergarten, während Horden von alkoholunkundigen Halbwüchsigen schräg zu Schlagern mitsangen.

Heute brachten wir Andrés Rad erst einmal in die Werkstatt. Radlos mussten wir natürlich etwas zu Fuß unternehmen, und so absolvierten wir 3 Multicaches im Oberland. Alle drei führten uns wieder einmal an interessante Orte, die wir noch nicht kannten. Der erste von den Berggemsen ließ uns den Klosterberg (GCTK7J) bei Demitz-Thumitz erklimmen, in einer uns bis dahin unbekannte Bergbaude auf dem Gipfel aßen wir zu Mittag. Dann ging es zu einem Lostplace der Sächs. Granitwerke Demitz-Thumitzer (GC1ZWZ5), den man nur durch einen Tunnel erreichte. Alte verlassene Betriebsgebäude und der Tunnel selber weckten hier unser Interesse.
Schließlich entdeckten wir noch einen riesigen Schlosspark in Gaußig (GC1C32N), der als Rhododendronpark bekannt ist. Hier führte die Runde leider nur durch den Park, da das Schloss selber inzwischen wieder Privatbesitz der Familie des Andreas Graf von Brühl-Pohl ist. Allerdings könnte man hier theoretisch, wenn man solvent genug ist, als Hotelgast übernachten…

Wenn man keine Orientierung hat muss man schon mal schieben… Rückweg vom Cache „Hebolds Kuppe“ (GC11B4V):

Historische Granitabbau-Relikte am Klosterberg

Zum 5-Jahresplan hatte man hier offensichtlich noch einen Fernblick

An der Klosterbergbaude gabs Radler und Schweinekamm

Kanonentunnel, benannt nach einem Relief an seiner Stirnseite

Lost Place Granitwerke

Erotik am Spind

Schloss Gaußig

Reste der Rhododendron-Blüte

Osterschießen

Völlig ahnungslos rätselten wir Ostern über laute Knallgeräusche, die aus vielen Himmelsrichtungen Ostersamstag ab Dämmerung die ganze Nacht hindurch bis Ostersonntag mittags zu hören waren. Sie erinnerten an Kanonenschläge. Macht die tschechische Armee etwa irgendwelche Übungen???
Ein Gespräch am Morgen mit dem Nachbarn brachte Aufklärung: Es war das Osterschießen! In der Oberlausitz dialektgefärbt „Osterschiss’n“ genannt.
Am Lagerfeuer mit viel Feuerwasser machen sich die Jugendlichen des jeweiligen Dorfes einen Spaß daraus. Die Polizei toleriert das Ganze in einem bestimmten Zeitfenster.
Meist kommen Milchkannen zum Einsatz. Diese werden mit etwas Karbid gefüllt, Wasser wird hinzu gegeben und dann werden die Kannen verschlossen. Durch ein kleines Loch am Milchkannenboden wird das sich im Inneren befindliche Gas/Luft-Gemisch gezündet und die Deckel fliegen mitunter hundert Meter weit.
Gut dass sich die nächste Abschussrampe weit genug entfernt vom Häusel befand, so dass man doch etwas schlafen konnte. Nächstes Jahr wissen wir Bescheid und werden Ohrstöpsel bereitlegen…

Hier ein kleines Video dazu, sorry für die schlechte Qualität.

Geocaching am Czorneboh

Am Samstag hatte ich vormittags vor, ein paar Geocaches einer Serie von 25 Stück (GC2R96X) rund um den Czorneboh zu suchen. Aber ersten kommt es anders … Jedenfalls traf ich gleich an Station 1 das Geocacher-Dreamteam Winhexe und UliD. Diese hatten das Döslein noch nicht gefunden, durch Intuition wurde ich jedoch fündig. Das qualifizierte mich wohl, von den Beiden auf die volle Runde von 22 km „mitgeschleift“ zu werden. 🙂 Es ging bergauf und bergab, teilweise musste etwas geklettert werden, mal es ging querfeldein und mal auf Wanderwegen weiter.
Auf dem Gipfel an der Baude trafen wir einen Italiener, der im Biergarten Bier zapfte. Diese Dienstleistung nahmen wir schwatzend in Anspruch. Alle drei hatten die Rucksäcke mit Proviant gefüllt, so dass es uns alles in allem nicht schlecht ging.
Letztenendes hatte ich 29 (!!!) Caches gefunden (das Dreamteam sogar 30). Hatte ich nie vor, aber was solls. Die Runde hat total viel Spaß gemacht, habe wieder ein paar neue Ecken entdeckt, nette Leute kennengelernt und viel gelacht.
Hier ein paar Aufnahmen von der Wanderung:

Der Fliegerstein, habe leider im Netz keine weiteren Infos dazu gefunden:
Am Butterwasser, hier lag sowas Ähnliches wie ein Geocache an der Quelle, ein Buch zum Eintragen in einer Box an Stiel, nur dass man nicht so doll suchen musste:

Einer der vielen alten Steinbrüche in der Gegend:

Aufstieg zu Station 23 (diese Station und die folgende hatte ich nicht auf meinem GPS, so dass ich ohne die Beiden die volle Runde nie hätte absolvieren können):

Winhexe und UliD an Station 23 beim Loggen:

Am Finale, der Lohn der Anstrengung:

Bautzen

Minus 8 Grad zeigte heute morgen das Thermometer, ziemlich ungemütlich. Außerdem fiel immer noch Schnee. Also wurde lange geschlafen, ausgiebig gefrühstückt, das Häusel winterfest gemacht und schon ging es wieder Richtung Heimat. Eigentlich sollte es zunächst wieder eine Wanderung mit Cachesuche „im wilden Blösatal“ geben, hier fanden wir den Einstieg aber nicht. Zudem pfiff der Wind dermaßen ungemütlich, dass wir schnell wieder Richtung Auto flüchteten. Da die Zeit ohnehin fortgeschritten war, fuhren wir nach Bautzen, um dort zu Mittag zu essen. Die Wahl fiel auf das „Torero“ , ausschlaggebend war das Vorhandensein von Crema Catalana auf der außen hängenden Speisekarte. Aber auch neben den Desserts war einiges zu finden, was uns zusagte. André bekam Conjejo al ajillo (Knoblauchkaninchen), ich genehmigte mir Oveja al ajillo (Schafbock mit Knoblauch). Alles in allem sehr lecker, vor allem erwähnte Nachspeise war der Hammer. Besser gehts in Spanien auch nicht. Etwas befremdlich war allerdings, dass die ausschließlich spanisch daherkommenden Speisenbezeichnungen auf der Karte von der Kellnerin nicht verstanden wurden. Man musste auf deutsch übersetzen. 🙂
Nach dem Essen kam sogar die Sonne zwischen den tänzelnden Schneeflocken hindurch. Da fiel mir sogleich ein Schneeherz vor einer Bank für Verliebte auf:
Bautzen ist doch immer einen Besuch wert, aber heute war es trotz Sonne ungemütlich.

Auf der Fahrt weiter gen Berlin nahmen wir wieder die Abkürzung über Kamenz, die Autobahn A4 darf auf ganzer Länge wegen Straßenschäden ohnehin nur noch mit Tempo 80 befahren werden. Da ist man auf der Landstraße schneller. Und so machten wir noch einen kleinen Spaziergang an einem See bei Wiednitz und einen kurzen Zwischenstopp in Guteborn an dortiger Schlosskapelle. Das einzige Gebäude eines Schlosskomplexes,, das Krieg, Russen und Sozialismus überstanden hat…